Dieses System wurde herausgegeben vom DIN
(= Deutsches Institut für Normung e.V., Berlin (bis 1975:
deutscher Normenausschuss, DNA)
Das Farbsystem erschien 1955 und 1962 in einer Vornorm, 1980
als Norm; das Beiblatt 1 25: 1960 1962; Beiblatt
101 125: seit 1978.
Dr. Manfred Richter erhielt 1941 vom Deutschen Normenausschuss
den Auftrag ein Farbsystem zu entwickeln.
Das DIN-System 6164 definiert eine Farbnuance nach den drei
Bestimmungsgrößen Farbton, Sättigung und Helligkeit,
die Unterschiede in diesen Bestimmungsgrößen sollen
empfindungsgemäß gleichabständig sein.
Die Farbnuancen werden farbmetrisch entsprechend dem Normvalenzsystem
DIN 5033 festgelegt.
Alle Farben können dann mittels einer Tabelle in das
System der DIN-Farbenkarte umgerechnet werden.
Entsprechend lauten die Ordnungs- und Kenngrößen
im DIN-System:
DIN-Farbton = T
DIN-Sättigungsstufe = S
DIN-Dunkelstufe = D.
Die Abstände der Farben zueinander wurden so festgelegt,
dass sie empfindungsgemäß gleichabständig liegen.
Der Farbton T wird definiert durch eine bestimmte Wellenlänge
des Spektrums. In der Normfarbtafel entsprechen die Farbtonlinien
Geraden, die strahlenförmig vom Unbuntpunkt ausgehen.
Der visuell durch eine Versuchsreihe ermittelte Farbkreis
besteht aus 24 Farbtönen gleicher Sättigungs- und Dunkelstufe.
Die Stufen sind empfindungsgemäß gleichabständig
unterteilt.
Der Farbtonkreis beginnt mit dem Farbton Gelb, der in der
Bunttonfolge die Nummer 1 erhält, d.h. Gelb = T = 1. Orange
wird durch die Bunttonzahl T = 5, Rot durch T = 7, Purpur durch
T = 10, Blau durch T = 17 und Grün durch T = 21, definiert.
Die Farbtonlinien, ausgehend von dem empfindungsgemäß
gleichgesättigten Farbkreis (S = 6), sind in beide Richtungen,
d.h. mit zu - und abnehmender Sättigung, ebenfalls gleichabständig
unterteilt.
Der Unbuntpunkt in der Mitte des Kreises besitzt die Sättigungsstufe
S = 0. Die Sättigungsstufe S nimmt von den unbunten (grauen)
Farben (S = 0), gleichmäßig zu, bis sie schließlich
ihren Maximalwert, bei der entsprechenden Spektralfarbe, erreicht.
Konzentrische Ovale um den Unbuntpunkt stellen die Sättigungsstufen
in der Farbtafel dar.
Strahlen gleicher Farbtöne gehen vom Unbuntpunkt in gleichabständigen
Winkeln aus.
Die Farbart einer Farbe wird im DIN-System gebildet durch
den DIN-Farbton und die DIN-Sättigungsstufe, die in der
Normfarbtafel den Farbkoordinaten x und y entsprechen.
Die Dunkelstufe wird als Maßzahl für die Helligkeit
benutzt.
Sie steht im Zusammenhang mit dem Hellbezugeswert =A
einer Farbe. Der Hellbezugswert einer bestimmten Farbe zu der
dazugehörigen Optimalfarbe gleicher Farbart wird durch A0
ausgedrückt.
Die Relativhelligkeit drückt sich aus in dem Verhältnis
A/A0. Daraus folgt, dass es sich bei der DIN-Dunkelstufe
um eine Funktion der Relativhelligkeit der Farben handelt. Entsprechend
dieser Festlegung haben alle Optimalfarben, da h = 1, die Dunkelstufe
D =0.
Dies bedeutet, dass die Farben in bezug auf die Helligkeit
ein ausgeglichenes Bild ergeben, obwohl die Farben deshalb nicht
unbedingt empfindungsgemäß gleichabständig hell
sein müssen.
Die hellste und reinste Farbe jeder durch T und S definierten
Farbart wird gekennzeichnet durch die Dunkelstufe D = 0 =.
Schwarz als höchste Dunkelstufe erhält die Nummer
D = 0.
Der DIN-Farbkörper, wie auch der DIN Spektralfarbenzug,
ähneln in ihrer Form und Ausdehnung dem CIE-Farbkörper
bzw. dem CIE-Spektralfarbenzug.
Der Spektralfarbenzug mit der Purpurgeraden ergibt im DIN,
wie auch im CIE-System, in der Farbtafel eine Fläche mit
gleicher Relativhelligkeit oder Relativdunkelheit.
Die Kennzeichnung eines Farbtones erfolgt durch T : S :
D. Unbunte Farben, bei denen die Sättigungsstufe S
= 0 ist, erhalten anstelle der Bunttonzahl den Buchstaben
N für neutral, das Farbzeichen für ein
Grau der Dunkelstufe 4 sieht so aus: N : 0 : 4.
Das wissenschaftliche System der DIN-Farbenkarte ist in der
Norm DIN 6164, Teil 1 bis 3, festgelegt.
Die DIN-Farbkarte enthält nur sehr wenige, sehr helle
und gering bunte Farben, wobei der Bereich der dunklen Farbnuancen
sehr gut besetzt ist.
Die DIN-Karte besteht in der Ausgabe der matten Farbmuster
von Beiblatt 1 bis 25, aus 600 Farbtönen, wobei Beiblatt
1 bis 24 die Bunttöne zeigt, Beiblatt 25 die unbunten Farben.
Die DIN-Karte für glänzende Farbmuster umfasst ca.
900 Farben in den Beiblättern 101 bis 125, wobei auch hier
die bunten Farbtöne in den Beiblättern 101 bis 124
und die unbunten Farben in dem Beiblatt 1225 dargestellt sind.
Einen Gesamtüberblick über alle Farben der Beiblätter
der DIN 6164 bietet eine Übersichtskarte an.
Die Ausführung der DIN-Farbenkarte erfolgte in Beiblättern,
die kleine Farbmuster enthalten.
Bestimmte Farbmuster der glänzenden Ausführung sind
auch im Format DIN A &, 105 x 148 mm, erhältlich.
Des weiteren werden Sicherheitsfarben, Kennfarben und bestimmte
Sonderfarben nicht mehr ausschließlich nach RAL 840 HR
festgelegt, sondern erhalten Kennzeichnungen, die der DIN-Farbenkarte
entsprechen.
Von diesen Farben sind ebenfalls Farbmusterkarten erhältlich.
Das Deutsche Institut für Normung e.V. bietet seit 1986
keine Farbmuster des DIN-Systems mehr an.
Farbkartenherstellern blieb es jedoch freigestellt Musterkarten
nach dem DIN 6164 zu produzieren. Deshalb ist das DIN 6164 bei
einigen Farbmusterherstellern noch erhältlich.
möglich.
Das Farbe Team bedankt sich
herzlichst bei Loralie Kuntner
für diesen freundlichen Besucherbeitrag!