Feng Shui was
ist das?
Feng Shui (ausgesprochen:
fong-schwei, wie im englischen way) ist eine alte
chinesische Naturphilosophie und bedeutet Der Weg des Windes
und des Wassers, wobei feng für Wind
und shui für Wasser steht. Feng Shui ist somit
die Kunst und Wissenschaft vom Leben in Harmonie mit der Umgebung.
Seine Ursprünge hat diese eng mit dem Taoismus verbundene
Lehre bei den Schamanen des alten Chinas. Heute gilt Feng Shui
als eine der fünf großen praktischen Künste des
Taoismus.
Seit Jahrhunderten werden
in China nach den Grundsätzen des Feng Shui Häuser
gebaut, Wohnungen eingerichtet, Landschaften gestaltet, ganze
Städte geplant und Verstorbene bestattet. Heutzutage gehört
Feng Shui in China, Taiwan, Singapur und in zahlreichen Metropolen
mit hohem chinesischem Bevölkerungsanteil zum Alltagsleben.
Insbesondere in der Business-Metropole Hongkong wird die optimale
Lage von Bürogebäuden und Verkaufsräumen nicht
selten von Feng-Shui-Meistern bestimmt.
Obwohl Feng Shui auch
hierzulande zahlreiche Anhänger hat, erweckt es bei vielen
ein Lächeln. Zu Unrecht, denn die Lehre des Feng Shui folgt
völlig logischen und eigentlich sehr bodenständigen,
vernünftigen Grundsätzen: Angestrebt wird ein Leben
mit der Natur statt gegen sie, das sowohl dem Menschen
als auch der Natur ein harmonisches Miteinander ermöglichen
soll.
Die Lehre des Feng Shui
geht davon aus, dass unser Leben von unserer physischen und emotionalen
Umgebung maßgeblich beeinflusst wird:
Umgeben wir uns mit negativen
Dingen wie Gleichgültigkeit gegenüber dem Leben und
der Natur, Rücksichtslosigkeit, Lärm und hässlichen
Dingen, so verändern wir uns selbst zum Negativen hin.
Umgeben wir uns jedoch
mit positiven Dingen wie Schönheit, Freundlichkeit, Aufgeschlossenheit,
Sanftheit und Sympathie, macht uns das glücklicher und hebt
unser Wohlbefinden.
Wie viele altbewährte
chinesische Traditionen erobert auch Feng Shui zunehmend die
westliche Welt. In Europa und Nordamerika beginnen Architekten
und Hausbesitzer, sich für Feng Shui zu interessieren. Im
Laufe der letzten Jahre hat sich Feng Shui in der westlichen
Welt zu einem bedeutenden Aspekt der Innenarchitektur entwickelt.
Farbkonzepte des Feng
Shui
Grundlegend für
das Verständnis der Farbregeln des Feng Shui ist das Wissen
um die Elemente und deren Wirkung aufeinander. Dies ist von so
wichtiger Bedeutung, dass den fünf Grundfarben des
Feng Shui die fünf Elemente zugeordnet werden:
Rot steht für das Element des Feuers und ist
in China traditionell die Farbe des Glücks, des Ruhmes und
der Macht. Im Feng Shui steht rot als Farbe des Lebens für
gutes Gelingen, Wärme und Kraft. Genau genommen ist rot
sogar die glückbringendste Farbe, die am besten geeignet
ist, das Glück anzuziehen. Insbesondere in den düsteren
Wintermonaten entfaltet kräftiges Rot seine Energie spendende
und stärkende Wirkung. Jedoch sollte es aufgrund seiner
sich in den Vordergrund drängenden Dominanz in Räumen
nur sparsam verwendet werden. Rötliche Farbtöne eignen
sich insbesondere für Südzimmer und für die Küche.
Grün steht für das Element des Holzes und spiegelt
Besonnenheit, Hoffnung und Kraft wider. Es gilt als die Heilung
fördernd und strahlt Ruhe und Gelassenheit aus. In Kombination
mit rot kehren sich seine positiven Eigenschaften jedoch (teilweise)
ins Negative: Dann nämlich fördert es die Reiselust,
Unbeständigkeit und auch die Eifersucht! Auch allzu viel
grün wirkt sich negativ aus: Zu viel davon lässt die
angestrebte Ruhe in Trägheit und Stagnation übergehen.
Grün-Töne können für ostwärts gelegene
Räume genutzt werden. Geeignet für Esszimmer, Schlafzimmer,
Kinderzimmer.
Gelb steht für das Element der Erde. Gelbe Farbtöne
bedeuten in der Symbolik des Feng Shui Sonne, Helligkeit und
Langlebigkeit, im weiteren Sinne auch Weisheit, Geduld, Nachsicht
und Toleranz (das eng mit dem Gelb verwandte Gold steht überwiegend
für Macht und Reichtum). Im Alten China war gelb die Farbe
des Kaisers und durfte von Normalsterblichen nicht getragen oder
anderweitig verwendet werden. Gelbe Vorhänge, Tücher
und Möbel gelten als besonders glücksspendend. Wegen
seiner Kraft spendenden, den Geist anregenden und inspirierenden
Wirkung eignet sich gelb hervorragend für Arbeitsräume
wie z.B. Büros und für Wohnzimmer sowie für westwärts
gelegene Räumlichkeiten.
Weiß steht für das Element des Metalls. Weiß
ist in China die traditionelle Farbe der Trauer, aber auch der
Reinheit. Nach der Lehre des Feng Shui sollte weiß im Wohnbereich
strikt vermieden werden! Geeignet für Werkstatt, Garage.
Schwarz steht für das Element des Wassers. Es steht
für Macht, Geld und Einfluss, aber auch für fehlende
Hoffnung, Unglück, Nacht und Verderben sowie das Verschwinden
des Lichts. Im Gegensatz zur westlichen Welt ist schwarz in China
keine Trauerfarbe. Es sollte im Wohnbereich vermieden oder zumindest
durch Kombination mit anderen Farben aufgelockert werden. Am
ehesten geeignet für Badezimmer, Toilette, Waschküche,
Abstellkammer.
Um einen Wohnraum harmonisch
einzurichten, muss die Anordnung der Elemente (und somit der
Farben) aufeinander abgestimmt sein. Das Feng Shui verfolgt den
Ansatz, dass es ein produktives und ein destruktives Zusammenspiel
der Elemente gibt selbstverständlich ist ersteres
erstrebenswert.
Analog zum produktiven
und zum destruktiven Zusammenspiel gibt es einen Entstehungs-
und einen Zerstörungszyklus. Die Kenntnis dieser Zyklen
ermöglicht es Ihnen, die Farben Ihres Wohnraumes optimal
aufeinander abzustimmen:
Der Entstehungszyklus
beschreibt, in welcher Reihenfolge die einzelnen Elemente ineinander
übergehen. Die Energie (Chi) sollte immer im
reibungslosen Fluß von einem Element zum anderen sein.
Denn nur Zyklen ohne Reibungspunkte sind harmonische Zyklen,
ein nicht harmonischer Zyklus kann zu Problemen, Gefahren und
Krankheit führen.
Holz ernährt das
Feuer,
-> die Asche des Feuers ernährt die Erde,
-> aus der Erde wird Metall gewonnen,
-> die Mineralien der Erde machen das Wasser lebendig,
-> Wasser ernährt die Pflanzen,
-> aus Pflanzen entsteht Holz,
-> Holz ernährt das Feuer etc.
Der Kontrollzyklus
zeigt auf, welche Elemente eine hemmende und kontrollierende
Wirkung zueinander haben:
Auch innerhalb dieses
Zyklus muss ein Gleichgewicht gegeben sein. Dieses ist
erreicht, wenn ein Element das übernächste des Entstehungszyklus
in ausreichender Weise kontrolliert, und wenn es selbst wiederum
vom vorletzten Element genügend kontrolliert wird.
Der Zerstörungszyklus
ist ein aus dem Gleichgewicht geratener Kontrollzyklus, also
ein sog. verstärkter Kontrollzyklus: Er entsteht,
wenn die Kontrolle eines Elementes über ein anderes zu dominant
wird.
- Holz dominiert die
Erde (extensive Forstwirtschaft führt zu Nährstoffarmut
des Bodens)
- Erde dominiert Wasser
(die Kanalisation von Flüssen kann das natürliche Gleichgewicht
zerstören)
- Wasser dominiert Feuer
(Wasser löscht Feuer)
- Feuer dominiert Metall
(Hitze verformt und zerstört Metall)
- Metall dominiert Holz
(Abrodung von Wäldern durch metallene Werkzeuge)
Zusätzlich zu den
fünf Grundfarben kennt das Feng Shui natürlich zahlreiche
andere Farben (Mischfarben). Hier eine Übersicht
der bedeutendsten Mischfarben:
Orange gilt aufgrund seiner engen Verwandtheit zu rot
als Glück bringend und als Symbol für Macht. Es unterstützt
das gesellige Zusammensein und ist dem sozialen Leben zuträglich.
Orange sorgt für eine lockere Atmosphäre und einem
entspannten Umgang miteinander, was es insbesondere zur Verwendung
in Aufenthalts- und Sozialräumen qualifiziert.
Purpur steht für Ideale, Prinzipien, Normen und
Wahrheit. Es ist im traditionellen Feng Shui die Farbe der Dichter
und Denker, der Philosophen und der Visionäre. Purpur gilt
(insbesondere in Kombination mit silber) als Glück bringend
und äußerst positiv.
Dunkles, kräftiges
Blau symbolisiert in erster Linie
Treue und Loyalität, des weiteren auch Sorgfalt und Umsicht.
Kühles Blau schafft eine harmonische, frische Stimmung und
beruhigt den Geist.
Helles, leichtes Blau beinhaltet viel anregende, inspirierende Energie.
Ähnlich den grünen Farbtönen vermag es zu beruhigen.
Helles Blau eignet sich hervorragend, um dunkle Räume mit
wenig Tageslichteinfall optisch aufzuhellen und ihnen somit eine
freundlichere Atmosphäre zu verleihen.
Türkis vereint als Mischung aus blau und grün die
Eigenschaften dieser beiden Farben. Es sorgt für eine frische,
inspirierende und anregende Atmosphäre.
Violett symbolisiert Leidenschaft und fördert Geselligkeit.
Aufgrund seines Rot-Anteils ist violett dem Element des Feuers
zuzuordnen.
Rosa steht für Verliebtheit, Schwärmerei,
Romantik, Liebe und reine, aufrichtige Gefühle. Aufgrund
seiner jugendlichen Verspieltheit ist rosa eine Farbe für
junge und jung gebliebene Menschen. Ältere Menschen sollten
rosa sehr sparsam einsetzen.
Dunkelbraun steht für Schwere, elegante Gediegenheit,
Robustheit und Stabilität. Braun ist dem Element der Erde
zugeordnet und vermittelt Seriosität, Bodenständigkeit
und Verlässlichkeit. Ihre beruhigende Wirkung ist eine positive
Eigenschaft, bei Verwendung von zu viel dunkelbraun jedoch kehrt
sich dies jedoch in eine lähmende Wirkung.
Hellbraun ist ebenfalls dem Element der Erde zugeordnet
und symbolisiert einen von Aussicht auf Erfolg gekrönten
Neuanfang und dem Überwinden von Altlasten.
Silber ist dem Element Metall zuzuordnen und
verheißt (ähnlich dem Gold) Reichtum. Insbesondere
in Kombination mit Purpur gilt diese Farbe als ganz besonders
positiv und Glück und Erfolg verheißend.
Grau ist im Feng Shui eine negativ belegte Farbe: Es
symbolisiert Hoffnungslosigkeit, Enttäuschung, Angst, Schwermut,
Melancholie und Misserfolg. Des weiteren gilt grau als Symbol
für Vergänglichkeit: Wenn die Elemente Metall (weiß)
und Wasser (schwarz) aufeinander treffen, ist Rost die Folge.
Grau sollte als Farbe für Anstrich oder Einrichtung nur
sehr spärlich eingesetzt und von betrübten oder ängstlichen
Menschen ganz vermieden werden.
Entsprechend den Verläufen
der Zyklen gibt es harmonische (gute, Glück
bringende) und nicht harmonische (ungünstige,
hemmende) Farbkombinationen:
Betrachtet man die nicht
harmonischen Farbkombinationen, so stellt man schnell fest, dass
diese sich optisch beißen und für die
meisten Betrachter ein optisch unangenehmes, unausgeglichenes
Farbenspiel darstellen.
Vielen Zweiflern zum
Trotz macht es also durchaus Sinn, bei der Zusammenstellung der
Einrichtungsgegenstände und der Wahl der Wandfarben die
Jahrhunderte lang bewährten Farbregeln des Feng Shui zu
Rate zu ziehen.
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