Strategien für die Farbgestaltung
Eine gelungene, harmonische Farbgestaltung sollte auf einer Methodik
aufbauen.
Sie sollte die Handschrift einer Person aufweisen und aus einer
Gestaltungsidee entstanden sein. Dieses Ziel kann durch vorgefertigte
Materialbibliotheken nur sehr schwer erreicht werden.
Standardbibliotheken bieten in der Regel nur Farben, die aus
unterschiedlichsten Quellen zusammengetragen wurden.
Deshalb sollte der Bildautor alle Farben, die für ein Projekt
benötigt werden, selbst mischen.
Dabei sollten folgende physiologische und ästhetische Gesichtspunkte
beachten werden:
Eine Farbkomposition mit Farbtönen unterschiedlicher Sättigungsgrade
wirkt auf den Betrachter in der Regel unausgewogen.
Bei der Gestaltung sollten eher Farbtöne verwenden werden,
die den gleichen Sättigungsanteil aufweisen. Eine derartige
Farbkomposition wirkt auf den Betrachter wesentlich ausgeglichener.
Dasselbe gilt für Farben mit gleichem Helligkeitsanteil.
Die Farbe eine Objekts kann die Größe beeinflussen,
mit der das Objekt wahrgenommen wird.
So wird z.B. ein rotes Quadrat größer wahrgenommen
als ein gleich großes grünes Quadrat. Durch diesen
Effekt ordnet der Betrachter dem roten Quadrat unter Umständen
mehr Bedeutung zu als dem grünen.
Aufgrund physiologischer Ursachen kann ein Mensch auf einen Blick
maximal 7(+)(-) 2 Objekte erfassen.
Zu viele Farben, die unterschiedliches bedeuten, würden
daher die
menschliche Aufnahmefähigkeit überfordern.
Blickt der Betrachter für eine Zeit lang in einen großen
Bereich stark gesättigter Farben und richtet dann die Augen
auf eine andere Stelle, so sieht er ein Nachbild des großen
gesättigten Bereichs.
Dieser Effekt wirkt auf den Betrachter mitunter beunruhigend
und belastet zudem die Augen. Daher sollte bei der Gestaltung
auf große Flächen
in satten Farben verzichtet werden. |