Pinot Gris
Die weiße Rebsorte Pinot Gris hat für den
Champagner heute nur noch historische Bedeutung. Champagner werden
inzwischen nur noch aus den Rebsorten Pinot
Noir, Pinot
Meunier und Chardonnay
hergestellt. Da diese Rebe jedoch historisch in der Entwicklung
der Vin
Gris und frühen Champagner erheblich mitgewirkt
hat, ist eine kurze Besprechung dieser ebenfalls vortrefflichen
Rebsorte angebracht.
Bereits zu Beginn des 16. Jahrhunderts gab es in der Champagne
primär zwei blaue Rebsorten (Pinot Noir und Pinot
Meunier) sowie eine weiße Rebsorte (Pinot Gris
bzw. Fromenteau). Immer wieder fällt der alternative
Name der Pinot Gris, Fromenteau, in historischen Dokumenten.
Später wurde die Pinot Gris von der edlen Chardonnay-Rebe
verdrängt. In begrenztem Ausmaß soll es den Anbau
der Pinot-Gris-Rebe jedoch noch bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts
vereinzelt in der Champagne gegeben haben.
Wie der Name vermuten lässt, handelt es sich bei der
Pinot Gris um eine Rebsorte aus der berühmten Pinot-Familie.
Die Trauben wirken grau bis rosa in ihrer Reife. In Deutschland
wird die Rebsorte als Rüländer und Grauer
Burgunder bezeichnet. Noch heute wird sie manchmal im Elsass
als Tokay d´Alsace bezeichnet, obwohl 'Tokay'
bzw. 'Tokajer' eigentlich die Bezeichnung für einen
berühmten Wein aus Ungarn ist, welcher auf der nicht mit
der Pinot Gris verwandten Rebsorte Furmint basiert.
Die Pinot-Gris-Rebe liefert geschmacklich reiche, feurig anmutende,
würzige Weine. Es dürfte sich bei dieser Rebe
um eine Mutation des Blauen Burgunders bzw. Pinot Noir
aus der Champagne und aus Burgund handeln. Die
Mutationsfreudigkeit bestätigt sich auch im Phänomen,
dass sich am selben Rebstock gleichzeitig rote, weiße und
blaue Trauben finden lassen.
Siehe auch Pinot
Noir
Siehe auch Pinot
Meunier
Siehe auch Chardonnay
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