Das Sushi-Häppchen
Beliebte Sushi-Wahlen für Anfänger
Genuss-Reihenfolge der Häppchen
Finger oder Stäbchen
Stäbchen: Manieren und Unsitten
Sonstiges
Japanische Redewendungen
Das Sushi-Häppchen
Die Sushi-Häppchen sind von der Größe her bereits
mundgerecht. Es gibt einige (wenige) Ausnahmen wie z.B. Temaki-Sushi
(etwas größere Seetang-Tütchen mit leckeren Inhalten).
Im Allgemeinen sollte das ganze Sushi-Häppchen auf einmal
in den Mund genommen werden.
Die belegten Sushi-Häppchen (Nigiri-Style) fallen jedoch
manchmal etwas größer aus und erfordern zwei Bisse.
Hierbei ist zu beachten, dass das angebissene Sushi-Häppchen
nie erst wieder auf den Teller zurückgelegt, sondern ohne
ein Absetzen vollständig gegessen wird.
Nigiri-Sushi: Mit dem Zeigefinger wird der Belag stabilisiert,
während Daumen und Mittelfinger das Reisbällchen halten.
Nun kann der Belag nach Wunsch in die Schale mit Sojasoße
getunkt werden, jedoch ohne den Reisball mit der Soße zu
tränken (der getränkte Reis fiele sonst auseinander,
und der Überschuss an Sojasoße würde den feinen
Sushi-Geschmack über Gebühr verdrängen).
Um den optimalen Genuss des Belages im Gaumen sicherzustellen,
sollte das Nigiri-Häppchen umgedreht werden, sodass der
Belag (und nicht der Reis!) auf der Zunge liegt.
Beliebte Sushi-Wahlen für
Anfänger
* California Roll
Alle Varianten dieser Rolle (Maki).
* Ebi (-Nigiri)
Hier handelt es sich um eine gekochte/gedünstete Königsgarnele
auf Reis, die selbst ausgesprochene Sushi-Skeptiker überzeugen
dürfte.
* Maguro (-Nigiri)
Eine prima Wahl für Sushi-Newbies, welche rohen Fisch probieren
möchten.
* Unagi (-Nigiri)
Gekochter Süßwasseraal, oftmals in einer würzigen
Soße gegrillt.
* Temaki-Sushi
Manche dieser leckeren kleinen "Sushi-Wundertüten"
sind ebenfalls eine gute Wahl für Sushi-Newbies.
* Tamago (-Nigiri)
Das kleine Omelette auf dem Reisbällchen hat schon viele
Neulinge zu Sushi-Jüngern gemacht.
Genuss-Reihenfolge der Sushi-Häppchen
Die Reihenfolge des Genusses der verschiedenen Häppchen
bleibt ganz dem Genießer überlassen. Viele Kenner
essen jedoch gerne jene Häppchen zuerst, welche mit getrocknetem
Seetang (Nori) verpackt sind, damit der Seetang mit der
Zeit nicht einweicht. Bei frischem Temaki-Sushi z.B. trägt
die knusprige Algenblatt-Tüte wesentlich zum Genuss-Erlebnis
bei.
Finger oder Stäbchen?
Wie in Japan bleibt es auch weltweit dem Genießer selbst
überlassen, ob er/sie nun japanische Stäbchen (Hashi)
oder sein/ihre Finger zum essen nutzen möchte. Beides ist
korrekt und stilgerecht.
Stäbchen: Manieren und Unsitten
Jeder Gast bekommt mit seiner/ihrer Sushi-Bestellung zwei japanische
Holzstäbchen (Hashi) bzw. Chop Sticks. Normalerweise
sind sie in einer passenden Papiertüte verschlossen. Man
öffnet die Papiertüte und zieht die Holz-Stäbchen
heraus. Da beide Stäbchen an einem Stück sind, muss
man sie erst teilen, was sehr einfach geht.
Wer sich für die Nutzung der japanischen Stäbchen beim
Verzehr des Sushis entscheidet, hat allgemein zumindest etwas
Erfahrung mit ihrer Nutzung. Ein japanisches Restaurant ist nicht
der beste Platz, um mit den Stäbchen zum ersten Mal zu üben.
Es wäre abzusehen, dass die Maki-Rolle ständig in die
Sojasoße fallen oder sogar das Nigiri-Häppchen im
Schoß statt im Mund landen würde.
Wenn die Stäbchen nicht genutzt werden, legt man sie
vor sich hin (parallel zur Tischkante). Häufig wird ein
kleines Plastik- oder Porzellanbänkchen (Hashi Oki)
zu Verfügung gestellt, auf das die Spitzen der Stäbchen
platziert werden können.
Neben ihrer Funktion als Ess-Utensilien sind die Stäbchen
auch von wichtiger kultureller Bedeutung. Im asiatischen Raum
werden sie seit über 2.000 Jahren genutzt. Sie gelten gewissermaßen
als 'Brücke zwischen Gott und Mensch' (das japanische Wort
Hashi bedeutet Brücke). Folglich sind sie
in Japan z.B. auch eng mit Beerdigungsritualen verbunden.
Beachten Sie:
* Nie wird ein Sushi-Häppchen mit den eigenen Stäbchen
zum Teller (oder zu den Stäbchen) eines anderen Gastes gereicht.
Eher wird der eigene Teller dem Gast gereicht, wo er/sie sich
dann mit seinen/ihren Stäbchen (oder Fingern) bedient. Falls
man sich bei einer größeren Platte im Sinne des gemeinsamen
Verzehrs mit Stäbchen bedienen soll, dann gilt es nicht
die Spitzen, sondern die Enden der Stäbchen zu nutzen. Einzige
Ausnahme: Nabemono. Nabemono ist nicht Sushi, sondern
ein kulinarisch äußerst rafinierter japanischer "Eintopf"
mit einem mächtige kulturellen Hintergrund. "Nabemono"
übersetzt sich in etwa als "Sachen in einem Topf."
(sehr empfehlenswert!). Das Gericht ist gewissermassen ein Symbol
der Freunschaft bzw. des, als untereinander gemeinsam verflochtenen
Schicksals, wobei dem Gegenüber (ungesprochen) vermittelt
wird: "Möchtest Du diesen Topf mit mir teilen?".
Bei Nabemono wird diese "Stäbchen-Regel" folglich
einfach ignoriert und die Beteiligten bedienen sich an den Köstlichkeiten
des gemeinsamen Topfes mit den Spitzen ihrer Stäbchen.
* Nie sollte Sushi mit den Stäbchen aufgespießt
oder die Stäbchen gar vertikal im Reis steckend hinterlassen
werden (diese Unsitte wird abwertend als 'Sashi-bashi' bezeichnet).
Stäbchen in der Faust zu halten gilt als Gipfel des Banausentums
(und wird obendrein als agressive Geste verstanden, da es dem
Halten eines Messers oder Dolches gleicht). Die Stäbchen
nebeneinenander zusammenzuhalten und sie so als Löffel zu
'missbrauchen' gehört sich nicht (diese Unsitte wird als
Yoko-bashi bezeichnet).
* Niemals sollte man mit seinen Stäbchen auf jemanden
zeigen. Dies wird als aggressive Geste gedeutet.
* Das Ablecken der Stäbchen ist eine Unsitte (wird als
Neburi-bashi bezeichnet).
* Die Stäbchen sollten nicht zaudernd und wählerisch
hin und her über die gebotene Auswahl auf dem Teller geführt
werden (diese Unsitte nennt sich Mayoi-bashi). Ebenso
ist das Wechseln nach dem Berühren eines Häppchens
alles andere als stilvoll (nennt sich Utsuri-bashi).
* Sollte kein Bänkchen für die Stäbchenspitzen
vorhanden sein, dann kann das ursprüngliche Verpackungspapier
der Stäbchen in ein umgekehrtes "V" gefaltet werden
und als Ablage für die Spitzen dienen. Die Stäbchen
sollten jedoch nicht direkt auf dem Teller (oder der Schüssel)
abgelegt werden. Den Teller oder die Schüssel mit den Stäbchen
zu bewegen oder gar heranzuziehen ist eine grobe Unsitte (wird
als Yose-bashi bezeichnet). Ein Teller oder eine Schüssel
wird immer mit der Hand bewegt!
*Die Spitzen der Stäbchen auf dem Bänckchen sollten
nach links weisen.
Sonstiges
* Um Gabel und Messer zu bitten kann vom Sushi-Meister als eine
Rüge wahrgenommen werden. Es unterstellt, dass er die Sushi-Häppchen
in nicht sachgerechter Größe zubereitet hat oder dass
er beim Belag des Nigiri-Sushi nicht ausreichend auf die Qualität
bzw. auf die Zähigkeit geachtet haben könnte.
* Oft wird zum Sushi-Essen eine Suppe gereicht. Das Schlürfen
der Suppe ist völlig in Ordnung.
* Die Spitzen der Stäbchen können mit etwas Soyasoße
vor dem Genuss eines Häppchens benetzt werden. Gleiches
gilt für Wasabi.
* Die dünnen Scheibchen Ingwer (Gari) werden nie
mit dem Sushi-Häppchen gegessen, sondern zwischendurch.
Sie dienen der geschmacklichen Neutralisierung des Gaumens. Angeblich
soll Ingwer zusätzlich verdauungsfördernd sein (fragwürdig
bzw. umstritten) und sogar bei der "Desinfektion des Magens"
mitwirken (ebenfalls fragwürdig).
* Es gilt in Japan bei Sake (Reiswein) als höflich
und respektvoll, sich gegenseitig einzuschenken. Unter Männern
in Japan gilt, dass eine jüngere (oder rangniedrigere) Person
die Initiative ergreift und einer älteren (oder ranghöheren)
Person das Getränk von sich aus einschenkt. Keinesfalls
darf das darauf folgende Angebot des Einschenkens der älteren
(oder ranghöheren) Person abgelehnt werden.
* Sollte eine größere Menge Sushi für eine
Party bestellt werden, sollte darauf geachtet werden, dass die
Sushi-Häppchen keinesfalls eng aneinander präsentiert
werden.
Serviervorschlag: Bei der Anordnung auf der Platte vom Zentrum
aus nach außen kreisförmig mit den verschiedenen Sushi-Arten
arbeiten, damit der Zugriff auf eine bestimmte Sushi-Sorte aus
jeder Richtung für die Gäste einfach ist und gleichzeitig
die verschiedenen Sorten optisch ansprechend etwas gruppiert
wirken.
* Typische Nachspeisen, wie wir sie in der westlichen Welt
kennen, sind in Japan eher unüblich. Frische (vielleicht
auch etwas kreativ geschnittene) Früchte (Erdbeeren, Orangen,
Melonen, Äpfel usw.) werden jedoch nach einem herrlichen
Sushi-Festessen durchaus gerne gesehen .
* Niemals schneutzt man seine Nase am Tisch!
Japanische Redewendungen
Arigato
Danke
Domo arigato
Höflicheres "Danke"
Domo arigato gozaimasu
Sehr höfliches "Danke"
Gochisoo sama deshita
Gilt als Anerkennung und Danksagung nach dem Essen. Bedeutet
in etwa "Es war ein Festessen!"
Omakase shimasu
"Nach Wunsch des Koches" bzw. "Bitte wählen
Sie für mich."
Onaji mono o kudasai
"Das Gleiche (für mich)" wobei man auf die
Essens-Wahl des Nachbarns deutet.
Oishii (oder Umai)
"Es schmeckt mir sehr gut!"
Oishikatta
"Es hat gut geschmeckt."
Kampai bzw. Kanpai
"Prost" bzw. "Zum Wohl" beim Anstossen.
Bitte keinesfalls mit dem chinesischen Chin Chin verwechseln,
da dies im Japanischen auf das männliche Geschlechtsteil
hinweist!
Sumimasen
"Bedienung!"
Itadakimasu
"Ich gestatte mir, es in Empfang zu nehmen." Eine höfliche
japanische Anmerkung vor dem Essen. Wird irrtümlich oft
wie "Guten Appetit" in der westlichen Welt interpretiert
und genutzt. Eher würdigt man den Gastgeber oder Gott, wie
auch alle fleissigen Mitmenschen, welche mit ihrer Arbeit zu
diesem Mahl beigetragen haben und bittet respektvoll um Erlaubnis,
das Mahl zu sich nehmen zu dürfen.
Mazui
"Es schmeckt nicht gut"
Sayonara
"Auf Wiedersehen"
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