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Extrakt
John McCabe

Vereinfacht stellen jene Substanzen, welche nach dem Eindampfen eines Weines verbleiben, den Extrakt dar.

Ein Liter Wein besteht primär aus ca. 800-900 g Wasser, 50-100 g Äthyl-Alkohol, 20-30 g Glukose/Fruktose (Zucker), 5-10 g Glycerin und ca. 6-12 g diverser Säuren.

Nach dem Eindampfen verbleibt ein unscheinbar anmutender, kleiner Rest, welcher aus Zucker, nicht flüchtigen Säuren, Tannin, Mineralien, Vitaminen, Pigmenten und verschiedenen Stickstoffverbindungen besteht. Oft werden auch bestimmte höhere Alkohole einbezogen. Ebenso wird auch der Zucker in der Analyse manchmal abgezogen (zuckerloser/zuckerfreier Extrakt).

Rotweine weisen generell mehr Extrakt auf als Weißweine.
Dieser 'kleine Restbestand' wird seit Jahrhunderten sehr ernst genommen, da auch er entscheidend den Geschmack eines Weines mitbestimmt.

Der Grund dafür ist, dass der Beitrag mehrerer Komponenten des Extraktes enorm einschlägig auf den vermittelten Eindruck des 'Körpers' eines Weines einwirkt. 'Extraktarm' zum Beispiel trägt bei Kennern manchmal zur (negativen) Bezeichnung 'dünn' bei. Ein guter Winzer wird sich somit bemühen, den Extrakt auf natürliche Art und Weise mitzubestimmen, um die optimale Entfaltung des 'Körpers' seiner Weinsorte zu gewährleisten.

Minimale Bereicherungen der Quantitäten bestimmter Anteile des Extraktes können fantastische Vorteile oder auch verheerende Nachteile verursachen. So manche übermütige Winzer in Kalifornien z.B., welche sich neuzeitlich enthusiastisch im traditionellen Ausbau ihrer Weine in Eichenfässern bemühten, um ihre Weine mit den dadurch bedingten fantastischen Aromen zu bereichern, mussten zu ihrem Entsetzen erkennen, dass diese Barriques einen Wein auch übermäßig mit bissigem Tannin anreichern können. 'Viel Extrakt' ist daher nicht immer ein Synonym zu 'viel Qualität'.

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