Rosé
John McCabe
Rosé-Champagner
haben eine lange und bewegte Vergangenheit. Rosé-Weine
sind schon seit vielen Jahrhunderten bekannt. Auch Weine aus
der Champagne, im 16. Jahrhundert als Vin
Gris bekannt und verehrt, waren rosafarbene Getränke.
Mönche wie Perignon
und Oudart investierten
all ihr Talent, um letzten Endes erfolgreich weiße Weine
aus blauen Trauben zu keltern. Sicherlich wären diese Mönche
entsetzt gewesen, wenn sie mitbekommen hätten, dass die
berühmte Witwe
Clicquot später die absichtliche Produktion auch rosafarbener
Champagner 1777 erfolgreich einführte.
Rosé-Champagner erlebten daraufhin bis heute wechselhafte
Beliebtheit. Um 1850 waren sie z. B. hoch beliebt, danach ging
es mit der Popularität bergab, bis sie dann um 1900 wieder
sehr gefragt waren. Damals wurden sie auch oft als Oeil de
Perdrix (Auge des Rebhuhns) bezeichnet. Heute hat der Rosé
eine verhältnismäßig kleine, aber treue Gefolgschaft
unter Liebhabern (lediglich ca. 3% der produzierten Champagner
sind heutzutage Rosé-Champagner). Besonders unter Frauen
ist er beliebt, zumal Rosé als Farbe der Liebe und der
Unschuld gilt und darüber hinaus auch sanft und wärmend
wirkt. Ein Rosé stellt sowohl farblich als auch geschmacklich
eine erstklassige Ergänzung zu Fleischgerichten dar.
Ein Grund, warum Rosé-Champagner von manchen Genießern
links liegen gelassen werden, ist -besonders in den USA- in einem
farblich bedingten irrtümlichen Vorurteil fundiert: Denn
seit langem sind ihnen zahllose billige, rosafarbene Schaumweine
bekannt, die meist von unangenehm süßer Note geprägt
sind.
Rosé-Champagner sind dagegen nicht süße,
sondern trockene Schaumweine,
welche als erstklassige, vollwertige Champagner keinem andersfarbigen
Champagner nachstehen. Rosé-Champagner sind im Durchschnitt
auch etwas teuerer als ihre weißen Pendants. Sehr viele
Champagner-Häuser haben einen Rosé in ihrem Sortiment.
Die Herstellung der Rosé-Champagner ist etwas komplexer
als jene der üblichen Champagner. Die verführerische
Farbe wird entweder durch aufwändige Maceration bzw.
dem kurzfristigen Einweichen der Haut der blauen Trauben im Most
(Methode wird als 'Saignée' bezeichnet) oder durch qualifizierte
Zusetzung roter Weine erreicht. Das so geschaffene Rosa der Champagner
der Hausmarke muss von Jahr zu Jahr farblich genau übereinstimmen.
Siehe auch Blanc
de Blancs
Siehe auch Blanc
de Noirs
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