Charles Heidsieck
Ein Bericht von John McCabe
Das Champagner-Haus Charles Heidsieck ist zwar das jüngste
Haus der Heidsieck-Dynastie,
steht den anderen jedoch in keiner Hinsicht nach. Wie ein feiner
Champagner selbst ist auch das Haus von einer Aura der Exklusivität
und der Tradition umgeben und sticht in der Champagnerwelt seit
jeher durch sein besonderes Angebot vorzüglicher Champagner
hervor.
Charles Heidsieck war der Sohn von Charles-Henri Heidsieck.
Charles-Henri Heidsieck wiederum war einer der drei Neffen des
Gründers des ursprünglichen Hauses Heidsieck &
Co., Florens-Louis Heidsieck.
1818 heiratete Charles-Henri Heidsieck eine Dame namens Emelie
Henriot. Doch schon sechs Jahre später, im Jahre1824, starb
Charles-Henri Heidsieck völlig unerwartet. Nur vier Jahre
darauf starb auch der Gründer Florens-Louis Heidsieck.
Die beiden verbleibenden Neffen gründeten daraufhin ihre
eigenen Unternehmen, die heute als Heidsieck-Monopole
und Piper-Heidsieck weltberühmt sind. Der damals
noch junge Charles Heidsieck trat 1845 in die Dienste des Hauses
Piper-Heidsieck. Wie schon sein Vater heiratete auch Charles Heidsieck
um 1851 eine Dame aus dem Hause Henriot, Amélie Henriot.
Unmittelbar darauf verließ er das Haus Piper-Heidsieck
und gründete 1851 gemeinsam mit seinem neuen Schwager Ernest
Henriot ein Champagner-Haus mit Namen Charles Heidsieck.
Gemeinsam strebten Charles Heidsieck und Ernest Henriot nun
die Produktion von Champagnern bester
Qualität an. Die familiäre Verbindung mit dem bereits
damals respektierten Champagner-Haus Henriot Frères, Soeur
& Co. dürfte in diesem Bestreben von großem Vorteil
gewesen sein. Mit einem soliden Inventar feiner Champagner galt
es jedoch nun auch den Kundenkreis angemessen zu erweitern. Charles
Heidsieck widmete sich dieser wichtigen Aufgabe fortan sehr intensiv.
Er hatte neben Champagner übrigens eine weitere große
Leidenschaft: die Jagd.
Die zu dieser Zeit bereits kultivierten und zivilisierten
Landschaften Frankreichs und dem benachbarten Deutschland boten
seiner abenteuerlich ausgerichteten Jäger-Seele jedoch keinen
Reiz mehr. In den damals noch jungen Vereinigten Staaten dagegen
mangelte es nicht an Wild, weitgehend unerforschten Wäldern
und unberechenbaren Gefahren. Charles Heidsieck verband das Angenehme
mit dem Nützlichen und reiste 1857 das erste Mal in die
USA - um zu jagen und um für seinen Champagner zu werben.
Die USA entwickelten sich zunehmend zu einem mächtigen
Markt für Champagner. Nicht lange sollte es dauern, bis
die damalige Haute Couture in den Vereinigten Staaten sowohl
Charles Heidsieck wie auch seine herrlichen Champagner zu schätzen
wussten.
Innerhalb kürzester Zeit verkaufte er die ersten 300.000
Flaschen Champagner in den Staaten. 'Champagne Charlie' war mit
seiner kultivierten Art und seinem überwältigenden
Charme schnell in den besten Kreisen bekannt und sehr beliebt.
Besonders in wohlhabenden Kreisen der Südstaaten wurde er
zum leibhaftigen Synonym für die Redewendung "l'art
de vivre".
Ich hatte das Glück, eine Seite einer damaligen Zeitschrift
in den USA erwerben zu können ("Frank Leslie's Illustrated
Newspaper" vom 28. Januar 1860), in dem sich der Autor Frank
Leslie in einem umfangreichen Artikel exklusiv der Person und
den Aktivitäten des Charles Heidsieck widmete.
Er merkte unter anderem an, dass Charles Heidsieck einer der
besten Schützen in Frankreich war. Darüber hinaus wurde
auch die überragende Qualität seiner europäischen
Jagdgewehre bewundernd angemerkt.
Ohne Zweifel stellten die damaligen Vereinigten Staaten das
absolute Non Plus Ultra für abenteuerlich angehauchte Jäger
wie Charles Heidsieck dar. Im selben Artikel erwähnt der
Autor auch den bekannten Jäger Sir George
Gore, welcher mit seiner Gefolgschaft bei seiner Jagd bis zu
den damals weitgehend unerforschten Rocky Mountains durchgedrungen
war. Ebenso berichtete der Autor ausgiebig über die herrlichen
Champagner des Hauses Charles Heidsieck. Der Artikel enthält
des weiteren grafische Darstellungen eines unbekannten Künstlers,
welche Charles Heidsieck bei der Aufsicht des sachgerechten Rüttelns
seiner Champagner zeigen.
1861, also knapp ein Jahr nach der Veröffentlichung des
erwähnten Berichtes, brach in den USA der blutige Bürgerkrieg
aus. Charles Heidsieck befand sich im selben Jahr wieder auf
Reisen in den USA. Unerwartet wurde er von Vertretern der Nordstaaten
festgenommen. Man hatte Briefe französischer Tuchfabrikanten
in seinem Besitz vorgefunden, welche offenbar Handelsangebote
in Verbindung mit Uniformen für die abtrünnigen Südstaaten
enthielten.
Mehrere Monate verbrachte er daraufhin im modrigen Gefängnis
eines "Yankee-Forts" im Mississippi-Delta. Glücklicherweise
gelang es ihm trotz der seinerzeit sehr gefährlichen Kriegsgegebenheiten
zu überleben und wieder in die Champagne zurückzukehren.
Seine langjährigen Handelserfolge in den USA hatten jedoch
ein jähes Ende gefunden.
Um 1870 wurde ein Musical von George Leybourne
mit Namen "Champagne Charlie" ein großer Hit
in England. Zweifelsohne war Charles Heidsieck inzwischen auch
in England als Champagne Charlie wohlbekannt. George Leyborne
integrierte jedoch die Nennung einer Champagnermarke im Musical
strikt auf Basis entsprechend hoher Vergütungen. Somit tönte
das Musical in den englischen "Music Halls" überwiegend
mit entsprechend angepasster Lyrik wie dieser:
"Champagne Charlie was my name,
Champagne drinking gain'd my fame,
So as of old when on the spree,
Moët and Chandon's the wine for me. "
Charles Heidsieck erholte sich finanziell jedoch bald wieder
von den derben Rückschlägen im amerikanischen Markt.
Neue Märkte für seine hervorragenden Champagner wurden
bald darauf in Europa erschlossen. Seine tüchtigen Söhne
und Enkel eroberten zudem später auch den US-Markt aufs
Neue.
1871 übernahm Charles-Eugène Heidsieck die Leitung
des Hauses. 1875 verließ der
Mitbegründer, Ernest Henriot, das Haus, um sich intensiver
den wachsenden Anforderungen des Champagner-Hauses Henriot zuwenden
zu können.
1976, also fast hundert Jahre später, fusionierte das
Haus Henriot mit dem Hause Charles Heidsieck, wobei Joseph Henriot,
ein Nachfahre des damaligen Mitbegründers Ernest Henriot,
die Kontrolle über beide Unternehmen übernahm.
Bis 1985 blieb jedoch die Leitung des Hauses Charles Heidsieck
(im Gegensatz zu den beiden anderen berühmten Heidsieck-Häusern)
ununterbrochen in der Obhut direkter
Heidsieck-Nachfahren. Jean-Marc Heidsieck, der letzte Leiter
des Hauses mit dem Namen Heidsieck, war wie sein Großvater
Charles ebenfalls ein unermüdlich Reisender im Dienste seines
Hauses. Wie Charles Heidsieck viele Jahre zuvor, eroberte auch
er mit seiner kultivierten Art und seinem bezaubernden Charme
die Herzen vieler Menschen auf dem internationalen Parkett.
1985 wurde das Haus Charles Heidsieck vom Konzern Rémy-Martin
(nach der Fusion mit dem Konzern Cointreau als Rémy-Cointreau
bekannt) aufgekauft.
Der finanzstarke Konzern erwies sich nach der Übernahme
auf Anhieb als äußerst qualitätsbedacht. Keine
Kosten wurden gescheut, um den guten Ruf und somit die Zukunft
des altehrwürdigen Hauses Charles Heidsieck zu sichern.
Rémy-Cointreau ließ zunächst eine große,
hochmoderne Cuverie (Champagner-Produktionsstätte)
für das Haus erbauen. Zudem stellten sie einen äußerst
talentierten Kellermeister mit Namen Daniel Thibault ein.
Mit dem Kauf des Hauses Charles Heidsieck gingen auch große
Kreidestollen aus gallo-romanischen Zeiten in den Besitz des
Konzerns über, welche mit einer Grundfläche von 43.000
Quadratmetern 15 Mio. Flaschen Champagner zu fassen in der Lage
sind. Überdies bieten diese unterirdischen Kathedralen eine
natürliche
konstante Temperatur von 9°C - optimale Lagerungsbedingungen
für Champagner. Der Kellermeister Daniel Thibault durfte
sich fortan nach Wunsch auch bestes Rebgut für die Herstellung
seiner Champagner aussuchen und einkaufen.
Man könnte annehmen, dass diese erheblichen Investitionen
des Konzerns Rémy-Cointreau das Fortbestehen der Produktion
sehr guter Champagner aus dem Hause Charles Heidsieck auf lange
Sicht hätte sichern dürfen. Es gab jedoch ein Problem:
Bei der Bezeichnung "sehr guter Champagner" stellte
sich der eigenwillige Kellermeister Thibault etwas anderes vor
als jenen Champagner, welcher bisher aus dem Hause stammte.
Er erwartete von seinen Champagnern mehr - weit mehr sogar.
Somit schlug er Rémy-Cointreau vor, sie sollten über
einige Jahre hinweg auf einen großen Anteil der möglichen
Champagnerproduktion verzichten, damit er ein umfangreiches Lager
mit feinen Reserveweinen aus vielen Crus aufbauen könne
- so umfangreich sogar, dass er nach Wunsch mehrere Jahre später
den Großteil seiner Champagner mit sage und schreibe bis
zu 40% kostbarer Reserveweine komponieren könne.
Rémy-Cointreau gestattete auch diese enorme Investition
(es ging immerhin um den Verzicht auf den Profit mehrerer Millionen
Flaschen Champagner!).
Das Haus Charles Heidsieck schlug damals in diesem Moment
einen neuen und gleichzeitig unternehmerisch sehr gewagten Kurs
für die Zukunft ein. Es hat sich jedoch inzwischen erwiesen,
dass das Management von Rémy-Cointreau mit seinem vollen
Vertrauen in seinen anspruchsvollen und eigenwilligen Kellermeister
Daniel Thibault richtig kalkuliert hatte.
Kenner sind sich weltweit einig: Nach der Übernahme des
Hauses Charles Heidsieck durch Rémy-Cointreau hat sich
die Qualität der Champagner zunehmend verbessert. Manche
Champagner-Kenner, wie z.B. Ed McCarthy, meinen sogar, dass sich
kein anderes Champagner-Haus in den letzten zwölf Jahren
von der Qualität her mehr verbessert hat als Charles Heidsieck.
Das Haus Charles Heidsieck bringt auch meiner Meinung nach
zuverlässig nur hervorragende Champagner hervor, welche
- genau wie Daniel Thibault es damals am Anfang wünschte
- tatsächlich noch besser als die ehemaligen Champagner
des Hauses sind.
Inzwischendurch erweiterte das Haus Charles Heidsieck auch
den Besitz eigener Weinberge auf 60 ha in besten Lagen. Dies
sichert qualitätsmäßig ein zuverlässige
und unabhängige Quelle hochwertiger Reben, welche sozusagen
zum Fundament (bzw. 'crus de base') der komplexen Verschnitte
erheblich beitragen dürften.
Leider verstarb der inzwischen legendäre Kellermeister
Daniel Thibault am 24. Februar 2002 im Alter von nur 55 Jahren.
Sein langjähriger Assistent Régis Camus hat seinen
Platz eingenommen und ein schwieriges Erbe angetreten. Nach acht
Jahren der Zusammenarbeit mit dem anspruchsvollen Herrn Thibault
dürfte die vortwährende Qualität unter seiner
Aufsicht als Kellermeister als absehbar gesichert gelten.
Betrachten wir nun die Champagner des Hauses Charles Heidsieck
etwas genauer:
Vom Stil her gelten alle Charles-Heidsieck-Champagner als
kräftig, vollmundig und, im Vergleich zu vielen anderen
Champagnern, als ungewöhnlich reintönig. Natürlich
eignen sie sich als vorzüglicher Apéritiv, aber sie
gesellen sich ganz besonders vorteilhaft zu fast jedem Festessen.
Da diese Champagner eine großzügige Palette diverser
Aromen aufweisen, genießen sie manche Champagner-Fans ab und zu sehr gerne
auch ohne besonderen Anlass, manchmal sogar allein, weil die
reine Degustation bzw. Verkostung in sich selbst ein sensorisch
hocherfreuliches Erlebnis darstellt. Beispielsweise lassen sich
öfters Vanille und Honignoten herausdeuten, welche vielleicht
den Verdacht eines Barrique-Ausbaus aufkommen lassen könnten,
obwohl Charles Heidsieck nur modernste Edelstahl-Tanks bei der
(ersten) Gärung, malolaktischen Gärung und Lagerung
der Reserveweine einsetzt. Die oft geheimnisvollen Aromen sind
auf eine außerordentlich komplexe Assemblage der Weine
aus Rebgut von über 100 ausgewählten Spitzen-Crus zurückzuführen.
Daniel Thibault wurde mehrfach als bester Champagner-Kellermeister
geehrt und von der Presse gar als "Zauberer" bezeichnet.
Bescheiden meinte er dazu: "Chefs de Caves sind keine Zauberer.
Eher ist es das Rohmaterial, die Trauben, welche die Qualität
eines Champagners bestimmen!"
Eines Tages reichte er allen Fans seiner Champagner freundschaftlich
die Hand und lud sie quasi in seine Werkstatt ein, indem er beim
jahrgangslosen Brut Réserve zusätzlich eine
revolutionäre Besonderheit einführte: Die Qualifikation
"Mise en Cave" bzw. "Mise en cave en (das bestimmte
Jahr eingefügt) par notre chef de cave." Auf Deutsch
übersetzt bedeutet dies "eingekellert" bzw. "Von
unserem Kellermeister (das bestimmte Jahr eingefügt) in
den Keller platziert". Dezent wurde diese Information auf
dem Etikett der Rückseite der Flasche vermerkt.
Nun war es Champagner-Fans möglich, jeden vorliegenden
Charles Heidsieck Brut Réserve bei der Degustation
im Detail weit besser zu verstehen. Allgemein sind jahrgangslose
Champagner anderer Häuser in vielen Aspekten weitgehend
undurchschaubar. Teilt uns der Kellermeister auf dem Etikett
jedoch mit, wann er seinen jahrgangslosen Champagner im kühlen
Keller zur zweiten Gärung in der Flasche deponiert hat,
dann können wir Genießer wertvolle Schlüsse daraus
ziehen. Verrät er uns zusätzlich (wie bei neuzeitlicheren
Charles Heidsieck Brut Réserve der Fall), wann dieser
Champagner degorgiert wurde, dann können wir aus dieser
zusätzlichen Information noch mehr folgern.
Nehmen wir uns einfach mal einen dieser "Mise en Cave"
(M.e.C.) vor:
Charles Heidsieck Brut Réserve, Mise en Cave en 1998.
Dieser Champagner wurde also 1998 für langfristige Lagerung
"auf der Hefe" in die gallo-romanischen Kreidestollen
des Hauses entsandt. In der Assemblage handelt es sich bei der
Herstellung um ca. 35 - 40% Pinot-Noir,
35% Pinot-Meunier
und ca. 25 -30% Chardonnay.
Er dürfte traditionell ca. 60% der Weine aus dem vorausgegangenen
Jahrgang 1997 enthalten und vom Kellermeister mit ca. 30 - 40%
seiner kostbaren Reserveweine in der Assemblage bereichert bzw.
ausbalanciert worden sein.
1997 war anfangs ein eher deprimierender Jahrgang für
die Winzer der Champagne. Hartem Frost im Januar folgten drei
Monate mit ungewöhnlich wenig Regen und kalten Nächten,
was die Rebstöcke in ihrer Entfaltung schwächte, die
Wurzeln sehr hart arbeiten ließ und gleichzeitig den unerwünschten
Mehltau geradezu einlud. Unerwartet erschien jedoch die Sonne
in voller Pracht im Sommer, liebkoste die wachsenden Reben, und
ein heißer August vernichtete daraufhin allen verbliebenen
Mehltau vollständig. Keinen Tropfen Regen gab es bei der
Lese im Herbst, aber die Reben wiesen inzwischen bereits bemerkenswerte
Reife auf. Zwar war es quantitativ keine große Ernte, jedoch
war die Qualität der Reben bemerkenswert hoch. Folglich
brachte dieser Jahrgang zwar verhältnismäßig
wenig Wein hervor, aber von der Qualität her war der wenige
Wein sehr gut.
Dieser "jahrgangslose" Brut Réserve M.e.C.
1998 wurde somit vordergründig von Weinen des Jahrgangs
1997 geprägt. Gleichzeitig spielte Daniel Thibault aus seinem
kostbaren Reservewein-Inventar zweifellos jene Weine ein, welche
jegliche Schwächen durch die Assemblage mehr oder minder
ausbalancierten und zudem wünschenswerte Nuancen hinzufügten,
jedoch ohne diesem M.e.C. 1998 die Individualität des Jahrgangs
1997 völlig zu nehmen.
Auf
der Rückseite der Flasche, knapp über der Schulter,
ist zusätzlich das Datum der Degorgierung angegeben (2003).
Nun können wir einfach das M.e.C.-Jahr' (1998) vom
Degorgierungs-Jahr' abziehen und wissen ziemlich genau,
wie lange der Kellermeister seine Kreation auf der Hefe schlummern
ließ.
Bei meiner letzten Verkostung des M.e.C. 98 begegnete mir
ein wahrlich hervorragender Champagner. Dank der außerordentlich
langen Lagerung auf der Hefe weist er herrliche Aromen auf, welche
u.a. an frischgebackenes Brot erinnern. Frische Zitrus-Noten
und Honig sind unverkennbar. Die Frucht des edlen Pinot-Noir
bleibt nicht verborgen. Eine hochelegante Säure
spielt sich raffiniert ein. Im Gold dieses Champagners wirken
die winzigen Perlen
in ihren beständigen Cordons fast hypnotisch.
Bedenkenlos kann dieser charaktervolle Champagner als eleganter
Begleiter zu fast jedem Festessen gewählt werden.
Inzwischen gibt es mehrere andere Charles Heidsieck M.e.C.-
Champagner wie Brut Réserve M.e.C. 1992, 1993, 1994 und
1995, und auch einen ganz besonderen M.e.C. 1990 Réserve
Privée. Alle sind hervorragend, jedoch gleichzeitig (wie
Jahrgangs-Champagner) mit ihrer eigenen jahrgangsspezifischen
Individualität ausgestattet. Für Kenner wirkt dies
bei einem "jahrgangslosen" Champagner natürlich
äußerst interessant, zumal jahrgangslose Champagner
der meisten anderen Häuser allgemein die traditionelle Geschmacksnote
des Hauses Jahr für Jahr widerspiegeln.
Vom Preis her sind die Charles Heidsieck Brut Réserves
im Handel unterschiedlich angesiedelt. Ältere M.e.C.- Champagner
kosten beispielsweise im US-Markt rund 45 - 55 Euro. Der 98er
ist zwischen 30 und 40 Euro zu bekommen. In Europa dürften
die Preise etwas günstiger sein.
Charles Heidsieck bietet zudem den Brut Millésime
Jahrgangs-Champagner an. Der 90er war traumhaft und anfangs
zudem erstaunlich günstig im Handel. Später stieg er
jedoch bei Händlern aufgrund der hohen Nachfrage erheblich
im Preis an. Derzeit (2004) steht der schöne 95er im Angebot.
Grundsätzlich ähneln die Anteile der verwerteten Traubensorten
im Brut Millésime denen des Brut Réserve. Er soll
jedoch angeblich mit etwas mehr Chardonnay (ca. 5%) ausgestattet
sein.
Beim Charles Heidsieck Blanc des Millénaires handelt
es sich um einen Prestige Cuvée der Spitzenklasse. Hierbei
handelt es sich ebenfalls um einen Jahrgangs-Champagner, welcher
jedoch zu 100% aus Chardonnay-Reben hergestellt wird (ein Blanc de Blancs).
Er ersetzte um 1990 einen vormaligen Prestige Cuvée namens
Champagne Charlie.
Trotz der ausnahmslos hohen Qualität aller Charles-Heidsieck-Champagner
sind die oben erwähnten Champagner vom Preis her auch für
"normalsterbliche" Champagner-Fans (wie den Autor selbst)
erschwinglich. Der Charles Heidsieck Brut Réserve ist
übrigens auch eine gute Geschenkidee für die eher "verwöhnten"
Champagnerkenner im Freundeskreis: Mit seiner kultivierten Art
und seinem unendlichem Charme ist dieser Champagner auch in feinsten
Kreisen ein gern gesehener Gast - genau wie ein gewisser Charles
Heidsieck es vor weit über 100 Jahren schon war...
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