Die Normfarbtafel
Das Normfarbsystem basiert auf den drei imaginären Primärreizen
,
und , die von
der CIE (1931) eingeführt wurden. Die dazugehörigen
spektralen Normfarbwertkurven
erhält man aus einer linearen Transformation von .
In diesem Zusammenhang soll darauf hingewiesen werden, daß
zwischen den Farbwerten im -System
und den spektralen Empfindlichkeiten der drei Zapfentypen ein
linearer Zusammenhang besteht. Smith und Pokorny (1996) beschreiben
hierfür detailliert, wie man einen Farbraum auf der Grundlage
der Rezeptorempfindlichkeiten definieren kann. Die Zapfenempfindlichkeiten
für die Zapfentypen L, M und S lassen
sich aus den Normfarbwerten X, Y und Z nach
der sogenannten Hunt, Pointer, Estevez-Transformation
(siehe z.B. Hunt, 1995, oder Fairchild, 1996) für Y
= 100 folgendermaßen berechnen:

Diese Transformationsmatrix ist so normiert, daß für
das energiegleiche Spektrum E (also bei X = Y
= Z = 100) gilt, daß L = M = S
= 100. Umgekehrt lassen sich dann auch die Normfarbwerte (X,Y,Z)
aus den Rezeptorempfindlichkeiten (L,M,S)
bestimmen:

Diese oder ähnliche Transformationen sind charakteristisch
für alle Farbmodelle, die auf der CIE-Farbmetrik basieren.
Die Normfarbwerte X, Y, Z können nur
positive Werte annehmen; die Farbwertanteile werden nach dem
bekannten Schema

berechnet, daß x + y + z = 1. Außerdem
wird die als Normfarbtafel bezeichnete Einheitsebene
so gewählt, daß bei
ein rechter Winkel vorliegt.

Abbildung 7:
Die Normafarbtafel: In dieser Abbildung sind die Farbörter
der monochromatischen Reize der Wellenlängen zwischen 400
und 780 nm als hufeisenförmige Linie eingetragen; man bezeichnet
diese auch als Spektralzug.
Trägt man in die Normfarbtafel die Farbörter der
monochromatischen Reize von 400 bis 700 nm ein, erhält man
den parabelförmigen Spektralzug (spectrum locus,
der in Abbildung 7 eingezeichnet ist. Die gerade Verbindungslinie
zwischen dem Anfangspunkt bei etwa 400 nm und dem Endpunkt bei
etwa 700 nm wird auch als die Purpurlinie (purple
line) bezeichnet, da es sich dabei um eine Mischung aus
Blau und Rot handelt. Etwa in der Mitte liegt der Punkt des
energiegleichen Spektrums (equal-energy-stimulus),
für den gilt x = y = 1/3 = z; ein durch
diesen Punkt repräsentierter Reiz wird normalerweise als
farblos bzw. weiß wahrgenommen. Außerhalb dieses
parabelförmigen Gebildes liegende Farben werden als imaginäre
Farben bezeichnet; ihnen entspricht kein physikalisch realisierbarer
Reiz.
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