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Kapitel: Wissenswertes rund um Champagner
 

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Wie man Champagner serviert.


Das richtige Glas

Coupe (Tazza)

Kein anderes Glas dürfte mehr romantische Mythen verzeichnen können als das berühmte 'Coupe'. Nach Jahrhunderten der Tradition sind Champagner und Coupe-Gläser quasi unzertrennlich miteinander verbunden. Herrliche Anekdoten rund um das legendäre Coupe täuschen jedoch nicht darüber hinweg, dass es von Form und Funktion her völlig ungeeignet für Champagner ist. Schon durch das Halten des breiten Glases in der Handfläche erwärmt sich der Champagner unvorteilhaft schnell. Obendrein ist die Schale breit, so dass der Nase kostbare Bukettstoffe unweigerlich verloren gehen. Zudem wird die Optik des Perlenspiels beeinträchtigt. Falls Sie jedoch eine klassische Champagner-Pyramide basteln möchten, dann eignet sich das Coupe-Glas vortrefflich (Siehe: Champagner-Pyramide).

Flöte (Flûte, Sektflöte)

Die elegante Flöte zeichnet sich durch ihre hohe, schlanke Form aus, wobei die Farbe, das Bukett und das Perlenspiel des Champagners auf beeindruckende Weise zur Geltung kommen.

Tulpe

Das Tulpenglas bietet sowohl eine elegante wie auch funktionelle Form, die unter Kennern der Flöte gegenüber als weit überlegen gilt:

* Bei einem Tulpenglas ohne Schliff oder Verzierungen steht der optimalen Betrachtung der Perlen nichts im Wege.
* Das Design der Tulpe ist in den Dimensionen harmonisch ausgeglichen (im Gegensatz zur konischen Form einer Sektflöte).
* Der Diameter des Glasrandes ist so abgestimmt, dass sich sowohl Auge wie auch Nase unabhängig voneinander dem Genuss widmen können (im Gegensatz zu einem Coupe).
* Eine leichte Wölbung nach innen sammelt die aufsteigenden, feinen Bukettstoffe am oberen Rand des Glases.


Ein schönes Beispiel eines idealen Tulpenglases aus der Spiegelau Serie 'Grand Palais' (mundgeblasen).


Die optimalen Gläser für Champagner (und andere Schaumweine) stellen somit entweder Flötengläser oder Tulpengläser dar. Eine schöne Auswahl passender Gläser können Sie im Einkaufsbereich einsehen.

Weitere Tipps

1. Seifenrückstände in einem Glas entspannen den Champagner und fügen ihm zudem einen unangenehmen Beigeschmack zu. (Daher: die Gläser unbedingt mit klarem heissen Wasser gründlich ausspülen! ). Auch das Tuch, welches eventuell zum Trocknen genutzt wird, sollte von jeglichen  Rückstanden (wie etwa Seife oder gar Fett) frei sein.

2. Keinesfalls gekühlte Gläser in Verbindung mit Champagner nutzen! Todsünde!

3. Grausame Instrumente wie 'Champagnerquirle' oder 'Sektquirle' sind völlig fehl am Platze. Mit unangenehm klirrendem Klang zerstören diese Undinger in Sekunden, was über Jahre erzeugt wurde: die kostbaren Perlen!

4. Sollte das Champagner-Glas eines Gastes durch Sie bewegt werden müssen, dann sollte das Glas nicht geschoben, sondern am Stiel angehoben und wo gewünscht plaziert werden. Dies ist sicherer und vermeidet zudem Fingerabdrücke am Kelchbereich des Glases.

5. Ein Gastgeber muss vorbereitet sein! Gläser kippen am Tisch um oder fallen zu Boden (nie versuchen diese aufzufangen!).
Sollte ein (absehbarer) kleiner Unfall dieser Art vorkommen, dann gilt es den Umstand unverzüglich, freundlich und sachgerecht zu beheben, das Glas sofort zu ersetzen und zu füllen. Handschuhe zum Schutz gegen zerbrochenes Glas, Schwamm, Tuch, Besen... sollten schon vor der Ankunft der Gäste bereit stehen!


Ebenso wichtig wie das Glas ist die
Temperatur des Champagners beim Servieren. Die ideale Temperatur beträgt 8°C, Jahrgangs-Champagner kann mit bis zu 11 °C serviert werden. Ist der Schaumwein wärmer, sprudelt beim Öffnen der Flasche der Schaum explosionsartig heraus und landet statt in den Gläsern auf Kleidern und Möbeln. Auch sollte das Korkenknallen oder gar das Herausspringen des Korkens ausschließlich den Auto- und Radrennfahrern überlassen werden; in ein Esszimmer oder in einen Salon gehört diese Unsitte nicht.
Ein Champagner sollte auch nicht stundenlang vor Ankunft der Gäste in einem Kübel mit Eis 'schwimmen', da er einen bösen 'Temperaturschock' erleiden könnte. Nach etwas Vorkühlung in Ihrem Kühlschrank werden ca. 20 bis 30 Minuten im Eiswasser (50/50 Mischung) des Champagnerkübels die ideale Temperatur bedingen.


 


Coupe (Tazza)
Zwar ideal für manche Champagner-Drinks, Shrimp-Cocktail und Eiscreme, aber nicht für Champagner.

 


Flöte
Elegant und funktionell!

 


Kristall
Natürliche kleine Unebenheiten (Moussier-Punkte) fördern bei Kristallglas öfters das Perlen. Elegante Lösung (u.a.) für Champagner.




Tulpen
Tulpengläser bieten dem Champagner wie auch dem Geniesser viele Vorteile!




Links: Elegante Flöte mit hoher (und hohler) Säule. Bedingt zwar auch ein attraktives Perlenspiel, ist jedoch sehr zerbrechlich und von der Reinigung her umständlich!
Rechts: 'Schickes' blaues Tulpen-Glas. Der Anblick der Farbe des Champagners, wie auch sein Perlenspiel werden optisch erheblich eingeschränkt.

 

 

 

 

Probelauf mit H2O

Mit den eigenen Champagner-Gläsern etwas vertraut sein bzw. das Fassungsvermögen in der Praxis zu kennen, kann nie schaden. Wuchtige Champagner-Normalflaschen täuschen Novizen visuell etwas mehr Volumen vor, zumal sie erheblich mehr als herkömmliche Weinflaschen wiegen, nicht selten auch etwas höher sind und obendrein manchmal auch besonders undurchsichtig sind. Sie enthalten natürlich nicht mehr Wein als z.B. eine schlanke 750ml Bordeaux-Flasche.

Ein kleiner Probelauf:
Eine leere Champagnerflasche (oder auch notfalls jegliche 750ml 'Normalflasche') einfach mit Wasser füllen und z.B. sechs Champagnergläser in zwei bis 3 Etappen gleichmäßig und in Reihenfolge füllen. Beim ersten Versuch merkt man schnell, daß es einfacher aussieht als es tatsächlich ist.

Bei dieser Glasgröße ist die Champagnerflasche bereits leer. Bei schönen Tulpengläsern können Sie folglich über den Daumen bei
einer Normalflasche (750 ml) mit sechs Gläsern, bei einer Magnum-Flasche (1.5 l) mit 12 Gläsern und bei einer Jeroboam-Flasche (3 l) mit 24 Gläsern rechnen (siehe auch Flaschen).



Das Glas rechts stammt aus dem obigen Beispiel. Links stehen zwei etwas kleinere Champagnergläser mit dem selben Inhalt des rechten Glases. Mit einem augenscheinlich nur etwas geringeren Unterschied in der Größe, könnten Sie nunmehr neun Gläser (statt sechs) sachgerecht mit der selben Flasche Champagner füllen.

 

Champagner richtig öffnen

Das fachgerechte Öffnen eines Champagners ist einer Zeremonie gleichzustellen. Dies stellt, unter Ihrer Aufsicht, den krönenden Moment dieses edlen Getränkes dar.

Vorsicht! Champagner steht unter beachtlichem Druck. Ein fliegender Korken kann durchaus Scherben verursachen oder gar einem Gast ein Auge kosten!

1. Selbstverständlich erstmal den Champagner aus dem Kübel nehmen und behutsam die Flasche mit einer Serviette etwas abtrocknen.

2. Danach erfolgt die Präsentation für den Gast. Dabei bitte beachten, dass das Etikett nicht von der Serviette bedeckt ist.

3. Dann die Flasche mit der linken Hand schräg halten (ca. 45 Grad Neigung) und mit der rechten Hand behutsam die Schleife des Drahtkorbes aufdrehen. Dabei sollte die Stanniolkappe nicht unnötig zerstört werden. Unbedingt darauf achten, dass der Korken während dieser Prozedur weg vom eigenen Kopf zeigt.

4. Den Drahtkorb behutsam ausweiten und samt Stanniolkappe entfernen.
.

Es kann vorkommen, dass der Korken schon jetzt treibt. In diesem Falle den Korken gleich zusammen mit dem Drahtkorb und der Stanniolkappe sanft und mit Gefühl kommen lassen.

 

 


5. Mit der linken Hand den Korken fest greifen, mit der rechten Hand die Flasche gleichzeitig drehen und den Korken entfernen (Daumen auf dem Korken!). Nur ein sanftes Seufzen des Champagner sollte hörbar sein (statt eines lauten 'Popp').
Was das Ohr gewinnt, geht dem Gaumen später verloren! Ein 'Knall' zeugt von einem stillosen Anfänger und entspricht nicht dem hohen Niveau eines edlen Champagners. Korkenzangen sind bestenfalls nur für jene ganz seltenen Notfälle gedacht, wo der Korken ungewöhnlich fest sitzt. Sollte der Korkenkopf unerwartet anbrechen (ebenso sehr selten), dann diesen mit einem Messer eben mit dem Flaschenmund abtrennen und den Rest des Korkens vorsichtig mit einem Korkenzieher aus dem Hals ziehen.

6. Ganz unmerklich und dezent den Korken an der (eigenen) Nase vorbeiführen um kurz zu sichern, dass ihm kein verdorbener Geruch anhaftet. Auch empfiehlt es sich, einen kurzen Blick auf den Flaschenmund zu werfen, um zu sehen, ob diesem etwaige Rückstände anhaften (falls ja, dann die Unterseite des Korkens oder die Serviette benutzen, um diese zu entfernen). Danach den Korken nahe dem Ehrengast platzieren. Diese Geste ist uralt. Der Gastgeber (oder Wirt) bietet dem Ehrengast lediglich die Möglichkeit sich zu vergewissern, daß die Markierungen auf dem Korken auch mit dem servierten Wein übereinstimmen. Dies mag bei einem Champagner, der gerade vor dem Ehrengast geöffnet wurde, als unsinnig erscheinen, gehört jedoch dazu, zumal beispielsweise die Form eines Champagnerkorkens im unteren Bereich verrät, ob dieser Champagner lange gelagert wurde oder eher 'jünger' ist (siehe auch Korken). Der Ehrengast 'schnuppert' nicht am Korken. Beim Einschenken darf der Flaschenhals nicht das Glas berühren.

7. Das Ritual des Servierens beginnt immer beim Ehrengast (falls vorhanden). Dem Ehrengast etwas Champagner zur Verkostung einschenken (nur genug für einen oder höchstens zwei Schlücke) und zurücktreten. Der Ehrengast prüft die Farbe und den Duft des Weines in seinem/ihrem Glas mit einer anschließenden Geschmacksprobe. Der Gastgeber wartet aufmerksam auf seine/ihre Zusage (vielleicht verbal oder eventuell auch nur durch sein/ihr dezentes Zunicken).

8. Danach die Gläser in Etappen (also zwei oder drei mal) langsam füllen (Es gibt unterschiedliche Systeme der Reihenfolge des Servierens auf der Welt (Siehe Beispiele weiter unten).

Ein Champagner kann sich in Abhängigkeit von der Raumtemperatur in Sachen Schaumbildung unterschiedlich zeigen. Die Gläser sollten letztlich nicht mehr als 2/3 gefüllt sein. Lieber weniger als zu viel Champagner im Glas, damit ausreichend Platz besteht, in dem sich das Bouquet entfalten kann.

9. Nach dem Einschenken die Flasche behutsam wieder im Kübel platzieren.
Siehe auch: Keine Angst vor großen Flaschen!

10. ...und der Korken?
Im Freundeskreis ein paar ergänzende Möglichkeiten:

Der Korken als Glücksbringer

Sie können Ihren Gästen eine alte Tradition nahe bringen, indem Sie der Unterseite des Korkens vorsichtig einen Einschnitt zufügen, dort eine beliebige Münze einfügen und jemandem diese Kombination überreichen. Solange die Münze und der Korken vereint bleiben, bleibt laut Legende dem Empfänger auch das Glück treu.

Man sagt, dass wenn der Champagnerkorken einer Dame überreicht wird, diese lediglich drei Nächte mit dem Korken unter ihrem Kissen verbringen muss, ehe sie von dem Mann träumen wird, den sie letztlich heiraten wird!

Und die Kapsel?

Auf dem Korken jedes Champagners befindet sich eine kleine Metall-Kapsel. Werfen Sie diese bitte nicht weg. Früher oder später wird Ihnen ein Champagner-Liebhaber begegnen, welcher diese Kapseln sammelt und sich sicherlich sehr über Ihr Geschenk dieser Kapseln freuen dürfte (siehe auch Kapsel).

Systeme: Die Reihenfolge des Servierens eines Champagners

Es gibt mehrere System des Servierens auf dieser Welt, jedoch alle Systeme haben grundsätzlich nur einen Zweck: die Gewährleistung eines zügigen und reibungslosen Ablaufes.

Viele Gastgeber folgen vom Ehrengast aus einfach dem Uhrzeigersinn beim Servieren. Hier ein Beispiel eines sehr einfachen Systems:
Bei wenigen Gästen können (natürlich nach der Probe des Ehrengastes) im Uhrzeigersinn die Damen zuerst bedient werden, dann die Herren und zuletzt der Ehrengast (auch dann, wenn eine Dame der Ehrengast ist). Es gibt auch eine alte Variante, wobei die älteste Dame im Kreis zuerst mit Champagner bedient wird.

Manchmal könnten Ihnen jedoch auch andere Systeme begegnen. Beispielsweise gibt es auch ein uraltes System, wobei die Gläser der Damen gegen den Uhrzeigersinn vom Ehrengast aus in Reihenfolge zuerst gefüllt werden, dann (also quasi auf dem 'Rückweg') im Uhrzeigersinn die Gläser der Herren von Gastgeber bedient werden. Abschließend wird das Glas des Ehrengastes dann gefüllt.

Beim Nachfüllen der Gläser gilt der übliche Uhrzeigersinn ohne besondere Reihenfolge. Champagner sollte nicht ständig nachgefüllt werden, sondern erst dann, wenn ein bis zwei Schlückchen im Glas verbleiben. Dies gewährleistet, dass der Champagner sich temperaturmässig optimal vorstellen und erneut entfalten kann (statt vom bereits erwärmten Champagner beeinflusst zu werden). Champagner sollte von der rechten Seite einschenkt werden.

Terrakotta statt klassischem Kübel?
Es kann vorkommen, dass der Gastgeber statt einem oftmals eleganten Kübel seinen Gästen den feinsten Champagner in schlichtem Terrakotta präsentiert. Dies ist keinesfalls als ein Faux-pas zu verstehen! Im Gegenteil: Es zeigt, dass der Gastgeber die unschlagbaren Eigenschaften des Terrakotta kennt, welche die Römer schon zu schätzten wussten.



Wenn ein Champagner zu schnell oder zu stark gekühlt wird, erleidet er einen Schock, der zu geschmacklich unangenehmen Konsequenzen führen kann. Dieser Schock kann ihm übrigens auch in einem Kübel mit zerkleinertem Eis widerfahren, wenn er zu lange in diesem Eisbad 'schwimmt'. Terrakotta dagegen kühlt sanft durch seinen natürlichen Verdunstungs-Effekt. Diese Gefäße werden erst mit eiskaltem Wasser gefüllt. Danach lässt man sie für ca. 10 Minuten gefüllt stehen. Diese Zeit wird benötigt, damit das Wasser ein wenig in die gebrannte Erde einziehen kann). Daraufhin wird das Gefäß geleert und ist sodann bereit, den Champagner zu 'umarmen' und ihn auf schonende Weise kühl zu halten.


Zum Wohl!

John McCabe

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