Die nördliche Bretagne Das Küstengebiet der nördlichen Bretagne erstreckt sich vom Kloster Mont Saint Michel bis hin zur Stadt Brest. Die wichtigsten Austerngebiete der nördlichen Bretagne sind Cancale, St-Brieuc, Carantec, Paimpol, Tréguier, die Bucht von Morlaix, Les Abers ("die kleinen Fjorde") und die Gewässer um Brest.
![]() Postkarte um 1900; "Le Lavage des Huîtres". Postkarte kann durch Anklicken vergrößert werden. Im Angebot stehen vorwiegend die Pazifischen Austern (die sog. "Creuses"). Alle Größen sind zu haben - sogar die riesigen "Sauvages" (die "Wilden"). Dabei handelt es sich um besonders große Pazifische Austern, die sechs oder mehr Jahre in der Bucht auf dem Buckel haben. Sie sind keine große Besonderheit - eben lediglich groß, jedoch auch sehr schmackhaft. Diese "Wilden" sind zwar nicht zum Schlürfen gedacht, jedoch perfekt für Kochkreationen. Das Kultivierungsgebiet von Cancale (insbesondere der Pazifischen Auster) ist riesig. Die Gezeitenzone hebt und senkt sich etwa um 14 m. Dies gilt weltweit als Phänomen. Mit dem ständigen Wechsel dieser mächtigen Ebbe und Flut wird den Austern ein fast unablässiger Strom von Plankton zugeführt. Die Austernbauern von Cancale haben sich auch auf den Anbau der Europäischen Auster spezialisiert (die sog. "Plates"). Im Gegensatz zur Pazifischen Auster, die im Wattbereich beheimatet ist, wird die Europäische Auster in tieferen Gewässern angebaut (in 3 - 15 m Tiefe.). Derartige Tiefenkultivierung setzt komplexe (und teuere) Geräte voraus. Jedoch wiegt die weitgehende Unabhängigkeit von den Gezeiten diesen Nachteil wieder auf. In der Bretagne stehen große Flächen geeigneter Meeresböden für diese Art des Austernanbaus zur Verfügung - nicht nur um Cancale, sondern auch um St. Brieuc, Morlaix und Brest. Die Europäische Auster wurde in den 1970er Jahren durch Austernviren weitgehend dahingerafft. Einige Jahre später begann die Züchtung von Europäischen Austernbabys in meeresbiologischen Laboren. Sobald die Austernbabys im Labor eine ausreichend kräftige Schale gebildet haben, werden sie an die Austernbauern ausgeliefert und im Meer ausgesät. Die Europäische Auster ("Ostrea edulis") wächst im Vergleich zur Pazifischen Auster ("Crassostrea gigas") nur langsam heran. Während Pazifische Austern spätestens nach 3 bis 4 Jahren marktreif sind, benötigt die Europäische Auster ein oder zwei Jahre mehr - und hat trotzdem weniger Fleisch auf den "Rippen". Sobald sie herangewachsen sind, werden sie von den Austernbauern auf vielfältige Art und Weise gehoben (z.B. mit Schürfnetzen). Ab und zu findet man dann auch eine besonders große Europäische Auster, die sich zehn Jahre oder länger vor dem Fang drücken konnte oder in bestimmten Meeresbereichen zusätzliche Jahre "gelagert" wurde. Im Gegensatz zu den Riesen unter den Pazifischen Austern (den "Sauvages"), gelten sie als Besonderheit. Sie werden als "Pied de Cheval" ("Pferdefuß") bezeichnet und sind hoch begehrt (und entsprechend teuer). * Frankreich Inhalte auf Austern.com sind urheberrechtlich geschützt. Berichtigungsvorschläge werden dankend entgegengenommen. All contents © Austern / McCabe.us, John W. McCabe Site Archive Kontakt (Impressum) |