Tränen der Götter Bei den seefahrenden Zivilisationen Süd- und Vorderasiens bestand bereits 4.000 vor Christus nicht der geringste Zweifel, dass die Perlen eindeutig in direkter Verbindung mit einer Art "Göttlichkeit" stehen. Der Widerspruch, dass gerade in unansehnlichen, schuppigen Muscheln ein derartig kostbarer Schatz verborgen sein konnte, war Wasser auf den Mühlen der Philosophie und Phantasie. In diesem Phänomen verbarg sich zweifellos eine wichtige göttliche Nachricht, deren Bedeutung ergründet werden musste. Da die Perlen dem Ozean entstammten, dessen Gezeiten vom Mond beherrscht werden, wurde beispielsweise der Mond-Gott der damaligen Naturreligionen herangezogen. Arabischen Legenden zufolge handelte es sich bei Perlen um Tautropfen, die in einer Vollmondnacht von den Perlaustern geschluckt wurden. Da der Mond-Gott offenbar ebenso in Verbindung mit der weiblichen Menstruation stand, sprach man den Perlen eine Verbindung mit Fruchtbarkeit, Schönheit und Reinheit zu. Perlen waren insbesondere für das weibliche Geschlecht von Bedeutung. So soll laut einer Legende der Hindu-Gott Krishna die erste Perle des Meeres seiner (einzigen) Tochter Pandaia bei ihrer Hochzeit verehrt haben. Ebenso galten Perlen bereits bei den alten Ägyptern als ein Zeichen der Liebe. Die alten Römer Oströmisches Reich Renaissance bis 19. Jahrhundert 20. Jahrhundert Inhalte auf Austern.com sind urheberrechtlich geschützt. Berichtigungsvorschläge werden dankend entgegengenommen. All contents © Austern / McCabe.us, John W. McCabe Site Archive Kontakt (Impressum) |