Mantel und Schalenbildung der Austern Der Weichkörper der Austern ist beidseitig von Mantellappen
umgeben. In der Summe bilden sie den sogenannten "Mantel".
Der Bereich zwischen bzw. unter den Lappen wird als "Mantelraum"
bezeichnet. Die Mantellappen sind teilweise miteinander verwachsen,
liegen jedoch im vorderen Bereich der Austern getrennt aufeinander,
damit Nahrung und Atemwasser durch die Kiemen in den Mantelraum
gelangen kann. Gleichzeitig regulieren sie den einfließenden
Wasserstrom. Der äußerste Rand der Lappen ist öfters
dunkelfarbiger als der Rest des Weichtiers bzw. In den Mantellappen der Austern befinden sich sogenannte Epithelzellen,
welche die Austernschale erbauen bzw. befähigt sind, Calciumcarbonat
und Conchin (bzw. Conchiolin) auszuscheiden. Obwohl die Komponenten
bzw. die "Zutaten" dieser Ausscheidungen grundsätzlich
mehr oder minder gleich sind, ist jedoch das prozentuale Mischungsverhältnis
bzw. das "Rezept" dieser Epithelzellen mitunter erheblich
unterschiedlich. Die Epithelzellen im äußeren Rand
der Lappen beschäftigen sich ständig mit dem Aufbau
der äußeren Schalenschichten
(Periostracum, Ostracum). Die Epithelzellen im inneren Bereich
des Mantels umsorgen ständig die Perlmuttschicht (Hypostracum).
Ebenso stärken weitere Epithelzellen im vorderen Mantelbereich
beim Wachstum der Auster entsprechend auch das elastische Scharnier
(Ligament) mit einer besonderen Conchin-Mischung. Jede Austernart (wie auch viele andere Molluske) kann auf
diese Art und Weise Perlen erzeugen. Den kulinarischen Austernarten
(Ostreidae) Seit Anfang des 20. Jahrhunderts verstehen (insbesondere japanische)
Perlzücher bestens, wie dieser natürliche Abwehrmechanismus
der Austern funktioniert. Fachleute bzw. "Operateurs"
täuschen den Perlaustern einen Eindringling im Mantelraum
vor. Dabei pflanzen sie chirurgisch einen rundgeschliffenen Perlmuttkern
("Nucleus" bzw. "Nukleus") gezielt in den
Mantelraum. Gleichzeitig verpflanzen sie die notwendigen Epithelzellen
aus einer geopferten "Geberauster" in die Perlauster.
Erfahrene "Operateurs" können zwischen 25 und 40 Perlaustern pro Stunde "abfertigen". Ca. 50% der operierten Austern überleben die Operation nach dem anschließenden Aussetzen im Meer. Die anderen ca. 50% sterben oder stoßen den eingepflanzten Perlmuttkern wieder aus. Übrigens kann einer Perlauster bei dieser Operation auch mehr als ein "Set" einoperiert werden. Perlenzüchter "ernten" folglich manchmal gleichzeitig mehrere Perlen aus einer Perlauster. Die Austernschalen * Links,
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