Perlmutt Die glänzende, bei einer Lichteinwirkung mehr oder minder prismatisch irisierende Schaleninnenschicht vieler Mollusken trägt die Sammelbezeichnung "Perlmutt". Perlmutt in sich ist in der Natur kaum eine Seltenheit. Beispielsweise besitzt auch jede bescheidene kulinarische Auster eine Perlmuttschicht. Sie wirkt optisch zwar etwas langweilig, jedoch bedingt einfallendes Licht stellenweise ein gewisses "perlenartiges" Lüster. Dieses Perlmutt ist uns ästhetisch jedoch einfach nicht "perlmuttig" genug. Ein Juwelier verzichtet auf jeden Fall gerne auf die Verarbeitung dieser Art "Perlmutt". Die innere Schalenschicht der Perlaustern andererseits offenbart im Licht einen betäubend schönen Anblick, welche uns sogleich die ehrwürdige Qualifikation "Perlmutt" abgewinnt. Es gibt also Qualitätsstufen bzw. "Perlmutt ist nicht gleich Perlmutt", insbesondere wenn es um Schmuck geht. Hier ist bestes Perlmutt gefragt, welches vorwiegend von den Silber- oder Goldlippen-Perlaustern (Pinctada maxima), Schwarzlippen-Perlaustern (Pinctada margaritifera) und größeren Exemplaren der La Paz-Perlaustern (Pinctada mazatlanica) stammt. Dieses Permutt ist besonders rein und dickwandig. Abhängig von der Herkunft des Perlmutts liegt die sogenannte "Moh'sche Härte" bei 2,5 - 4. Bei der Verarbeitung zu einem bezaubernden Schmuckstück, muß ein Fachmann also verschiedene Feinarbeitswerkzeuge einsetzen. Ebenso kann er/sie mit gekonnter Handarbeit die schimmernde Leuchtkraft des Perlmutts durch Schleifen und seidenglattes Polieren erhöhen. Da der irisierende Schimmer durch einfallendes Licht in der mikroskopisch feingefächerten Struktur hervorgerufen wird, beachten manche Käufer bei der Begutachtung des Perlmutts (wie auch bei Perlen) die Beleuchtungsgegebenheiten. Unterschiedliche Lampen und Beleuchtungsgrade lassen Perlumtt (und Perlen) unterschiedlich irisieren. Da die gekonnte Beleuchtung u.U. eine überdurchschnittliche Qualität vortäuschen könnte, bringen Käufer manchmal ihren eigenen (ihnen wohlbekannten) Perlmuttschmuck (oder Perlen) mit zum Juwelierladen, um einen Vergleich in der selben Beleuchtung zu schaffen. Die Bestandteile des Perlmutts einer Perlauster und die Bestandteile ihre zeitweiligen Naturperlen sind identisch. Beide Produkte bestehen zu 80 -92% aus Calciumcarbonat. Das kristalline Calciumcarbonat ist primär in der Form des sogenannten "Aragonit" vertreten. Sekundär ist Calciumcarbonat als Calcit vertreten. Diese mikroskopischen Kristalle werden von einer organischen Mischung aus Proteinen und sogenanntem "Conchin" (bzw. "Conchiolin") gewissermaßen "verkittet". Hinzu kommt ein kleiner Prozentsatz an Wasser. Manche Fachleute unterscheiden zwischen der Substanz des Perlmutts und der Substanz (oder dem Belag) der Perlen. Sie sprechen von "Nacre" bei Perlen. Andere Fachleute verstehen die Unterscheidung zwischen "Perlmutt" und "Nacre" als müßig, da die "Zutaten" längst bewiesen identisch sind. Das "Rezept" bzw. die respekiven Prozente der "Zutaten" sind jedoch etwas anders. Perlmutt enthält z.B. etwas mehr Wasser im "Rezept". Perlen sind etwas härter bzw. widerstandsfähiger als Perlmutt. Perlmutt kann zerbrechen bzw. absplittern. In einem Forschungsbericht mit dem Titel Über die Bildung und das Wachstum von Perlmutt (1972; F. K. Schattauer Verlag) beschrieb Dr. H. K. Erben interessante Perlmutt-Unterschiede (u.a.) zwischen Gastropoden (Schnecken wie z.B. Abalone bzw. Seeohren) und Pelecypoden (Muscheln). Mit einem Raster-Elektronenmikroskop untersuchte er die Innenfläche der Gehäusemündungen vieler verschiedener Meeresschnecken und Muscheln aus aller Welt. Erstmals beobachtete Erben die frühesten Initialstadien der Perlmuttscheibchen. Dabei bemerkte Erben, dass sich Gastropoden-Perlmutt im Stapel-Modus bildet, während sich Pelecypoden-Perlmutt im Schichtstufen-Modus (Erben) bildet (mit Ausnahme des Genus Nucula und den Trigonacea, aber unter Einbeziehung des Genus Pinna). Statt den interlamellaren und interkristallinen Conchin- (Conchiolin-) Membranen bei maturem Perlmutt ist jedes der initialen und wachsenden Perlmutt-Scheibchen und -Plättchen lediglich von einem organischen, hüllenartigen Überzug umgeben. Wie Perlen altert auch das Perlmutt. Ähnlich wie bei uns Menschen kann niemand garantieren wie alt Perlmutt oder Perlen werden. Der organische Bestandteil Conchin verändert sich über Zeit. Perlmutt und Perlen wirken im hohen Alter öfters matt und später blättern langsam Schichten ab. Bei Funden in Gräbern der Antike läßt oft nur noch ein Häufchen Staub die einstmals sicherlich prachtvollen Perlen und Perlmutt-Einlagen erahnen. Langfristig soll hohe Feuchtigkeit oder hohe Trockenheit den Verfall beschleunigen. Durchschnittlich gelten 100 bis 150 Jahre als die erwartete Lebensdauer. Es gibt jedoch auch Perlmutt und viele Perlen, welche trotz vieler Jahrhunderte noch heute absolut perfekt wirken. Besonders kostbare Perlen lassen sich professionell im Alter manchmal etwas "schälen" bzw. eine feine Oberschicht wird behutsam entfernt, um den Glanz der unteren Schichten wieder aufleben zu lassen. Ebenso lassen sich uralte Perlmutteinlagen bei kostbaren Gegenständen manchmal durch professionelle Poliermethoden wieder restaurieren. Verwertungen * Die geschliffenen und polierten Schalen der Perlaustern galten einst in der polynesischen Welt als die gängige Währung. Noch heute haben sie dort vereinzelt einen derartigen Stellenwert. Eine andere Währungsform waren die Perlmutt-Chips in vielen europäische Casinos bis Ende des 19. Jahrhunderts. Heute handelt es sich bei "perlmuttigen" Casino-Chips um Kunststoff. Man spricht von einem "Perlmutt-Effekt".
Abb. oben: Gürtelschnallen aus Perlmutt (1950er - 60er Jahre). Wurden vorwiegend aus Perlmuschel-Perlmutt (Genus Pinctada) gefertigt. * Metall-Löffel (Gold ausgenommen) verleihen dem kostbaren Kaviar einen unangenehmen Beigeschmack. Perlmuttlöffel gelten als die beste Wahl bei der Handhabung dieser Delikatesse. Diese formschön geschliffenen Löffel werden auch gerne als Eierlöffel eingesetzt. Ebenso werden aus größeren Perlausterschalen bezaubernde Schmuck- und Servierschalen geschaffen. * Perlmutt-Teller könnten als das Porzellan des Meeres bezeichnet werden. Diese polierten Schalen stammen von den großen Perlaustern Pinctada margaritifera und Pinctada maxima. Die üblichen "Tellergrößen" belaufen sich auf ca. 10 - 13 cm Durchmesser. Um so größer sie jedoch sind, um so unproportional teurer werden sie, da wesentlich seltener und erheblich robuster. Die nächsten 3 cm könnten also den Preis im Handel verdoppeln. * Perlmuttknöpfe wurden noch bis in die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts millionenfach produziert, insbesondere in USA (begrenzt auch in Europa, den Philippinen und Japan). Sie stammten weitaus überwiegend von mehreren Flussperlmuschelarten (vorwiegend aus den Familien Unionidae und Margaritiferidae). Die Lebenserwartung mancher Arten wird auf über 100 Jahre geschätzt. Schon in der Steinzeit verarbeiteten Indianer die Schalen dieser Muschelarten zu Schmuck und diversen anderen Objekten. Das Fleisch der Flussperlmuscheln galt als Nahrungsergänzung. Grabfunde (u.a. in Hopewell, Ohio) nach der Entdeckung Nordamerikas erwiesen, dass die indianischen Völker auch die Naturperlen dieser Arten sehr schätzten. Merkwürdigerweise
beflügelten die zeitweilig hochwertigen Naturperlen dieser
Flussperlmuschelarten die amerikanische Perlmuttknopfindustrie.
Der erste sogenannte "Pearl Rush" startete in Nordamerika
im Jahre 1857, unmittelbar nach dem Fund einer fantastischen
Naturperle nahe der Stadt Patterson im US-Bundesstaat New Jersey.
Sie wurde mit US $2.500 bewertet - ein spektakulärer Preis
für die damalige Zeit. Neben der Belieferung der Perlmuttknopf-Industrie
mit Schalen gab es also für jeden "Flussperlmuscheljäger"
einen weiteren Anreiz so viele dieser Tiere wie nur moeglich
zu töten: Die Schatzsuche! Mit jeder geöffneten Muschel
erhöhte sich die Wahrscheinlichkeit des Fundes einer hochwertigen
Naturperle!
Im Jahre 1912 liefen ca. 200 amerikanische Knopf-Fabriken auf Hochturen. Da Perlmutt (und Perlen nebenher) auch gefärbt werden kann, wurden auch viele Knöpfe mit unterschiedlichen Farbtönen gehandelt (insbesondere Rot- und Blautöne). In den 1940er und 50er Jahren ersetzten jedoch wesentlich günstigere Plastikknöpfe zunehmend die Perlmuttknöpfe. Neben der ohnehin ständig steigenden Knappheit an Muscheln besiegelte dies den entgültigen Untergang fast aller nordamerikanischen Unternehmungen in dieser Branche. Man könnte folgern, dass dieser Umstand zu einer Erholung der bereits in erschreckendem Ausmass ausgeplünderten Flussperlmuschelbestände führen wuerde. Dies war jedoch nicht der Fall. Mittlerweile hatten die Japaner entdeckt, dass sich Perlmutt der amerikanischen Flussperlmuscheln hervorragend in der Produktion von Zuchtperlen einsetzen lässt. Simultan mit dem Untergang der Perlmuttknopfindustrie entstand folglich eine neue amerikanische Perlmutt-Industrie. Zahllose kleine, runde Perlmutt-Sphären in verschiedenen Grössen wurden sodann aus den Schalen der Flussperlmuscheln gefertigt und nach Japan versandt. Dort wurden sie (bzw. werden sie teilweise noch heute) chirugisch in das Fleisch der Perlaustern eingepflegt, wo sie dann durch den natürlichen Abwehrmechanismus der Perlaustern zunehmend mit Perlmutt beschichtet werden (also gewissermassen "Salzwasser-Perlmutt auf Süsswasser-Perlmutt"). Eine derartige Sphäre wird in der Zuchtperlenindustrie als Nucleus bezeichnet. Anfangs wurde vorwiegend die Austernart Pinctada fucata mit dieser Einpflanzungsmethode genutzt, später auch andere Perlausternarten. Wie bereits mehr als 100 Jahre zuvor in Europa, hatte die weitgehend ungezügelte Ausbeutung der nordamerikanischen Flussperlmuscheln nun auch in Amerika verheerende Folgen. 1992 ergab eine Studie (Neves et al), dass neben den 18 Muschelarten, welche bereits als ausgestorben galten, mindestens weiteren 45 Arten im folgenden Jahrzehnt das gleiche Schicksal zuteil werden dürfte. Neuste Statistiken dazu liegen diesem Schreiber derzeit noch nicht vor. Fest steht lediglich, dass Flussperlmuscheln nach wie vor noch heute zu den gefährdetsten Tiergruppen überhaupt gehoeren. Im Gegensatz zu vielen gefährdeten Säugetieren und Vögeln, wird ihr hochgefährdeter Status überraschenderweise nur selten oeffentlich wahrgenommen.Gross war die Empoerung über Pelzmaentel und Federhüte. Das grausame Schicksal jener Tiere jedoch, welche über hundert Jahre lang für abermillionen Perlmutt-Knöpfe sorgten und tagtäglich hautnah an den Hemden und Hosen zahlloser Menschen auf der ganzen Welt getragen wurden, verläuft weitgehend unbeachtet. Noch heute werden Perlmuttknöpfe bei vielen hochwertigen Kleidungsstücken eingesetzt. Kleine Perlmuttknöpfe (für ein Hemd z.B.) lassen sich noch günstig finden. Große, besonders hochwertige Perlmuttknöpfe (z.B. für einen Mantel) können jedoch mitunter 10 Euro (und mehr) pro Stück kosten - sogar im Gebrauchtzustand. Abb.: Postkarte des Weltpost-Vereins (frühes 20. Jahrhundert). Beschreibung auf der Rückseite lautet: "Bethlehemitische Perlmutterhändler; Marchands de nacre; Mother-of-pearl sellers." Bild für Vergrösserung anklicken. *Die
besonderen Eigenschaften des Perlmutts inspirieren manchmal auch
Künstler. Im abgebildeten Beispiel nutzte der Künstler
eine der Schalen einer grossen Flussperlmuschel als Hintergrund
für eine Landschaft. Im Abendlicht scheut ein Reh zwei Enten
im Wald an einem Bach auf. Das irisierende Perlmutt verleiht
dem Bach und dem abendlichen Horizont eine dreidimensionale Qualität.
Dies bedingt beim Betrachter einen bemerkenswerten Gesamteindruck,
welcher sich zudem vom Blickwinkel her und auch bei unterschiedlicher
Beleuchtung ständig veraendert. * Früher waren Fischköder aus Perlmutt sehr beliebt. Das prismatische Schimmern täuschte vielen Raubfischarten erfolgreich einen kleinen Leckerbissen vor. Zudem mochten Angler diese Perlmutt-Köder, da Perlmutt gewichtig genug ist, um es mit der Rute samt Angelleine weit (genug) hinaus in in den See oder das Meer zu befördern. Perlmutt ist das schwerste Material einer Austernschale (siehe auch Komposition). Heute sind diese Perlmutt-Köder selten bzw. gelten teilweise als Sammlerstücke. Ihre Massenproduktion ist inzwischen einfach zu teuer. Irisierende Aufkleber auf Stahlködern und funkelnde Kunststoffköder haben sie längst ersetzt. * Besonders die Streich- und Zupfinstrumente der Welt haben eine klassische Verbindung zu Perlmutt. Beispielsweise sind manche hochwertige Gitarren mit Perlmutteinlagen in der Umrandung des Korpus, des Halses oder der Kopfplatte versehen. Auch die Mechanikendrehknöpfe bestehen manchmal aus Perlmutt. Wer nur einen dieser Perlmutt-Drehknöpfe ersetzen muß, darf manchmal mit einem hohen Preis rechnen. Inzwischen gibt es deshalb auch günstigen "Ersatz-Perlmutt" aus Kunststoff. Viele Musiker möchten jedoch nicht auf den "touch and feel" des echten Perlmutts bei ihren hochwertigen Instrumenten verzichten. Ihre Fingerspitzen fühlen auf Anhieb den Unterschied zwischen einem Drehknopf aus einer Gußform in Taiwan und feingeschliffenen Perlmutt-Drehknöpfen. Nicht selten verstimmt sie dieser feine Unterschied bereits vor ihr geliebtes Instrument in ihren fähigen Händen musikalisch aufblühen darf. * Eine besonders bezaubernde Form des Perlmutts stammt von bestimmten Abalone-Arten (Familie Haliotidae). Abalone sind Meeresschnecken welche in manchen Küstengewaessern leben. Mehrere bedeutende Abalone-Arten sind an der Westküste Nord- und Mittelamerikas beheimatet. Begehrt sind auch Abalone-Schalen von mehreren Kuesten Afrikas. Die berühmteste Abalone-Art der Welt ist die sogenannte Pauamuschel bzw. Paua Abalone (Haliotis iris, Gmelin, J.F., 1791). Diese Art Perlmutt irisiert unverkennlich in bezaubernden grünen und blauen Farbtönen hat sich in der westlichen Welt in der Form von Schmuck erst in den letzten hundert Jahren erfolgreich durchgesetzt. Ein großer Lieferant ist Neuseeland. Die einheimischen Maori-Staemme bezeichnen Neuseeland als Aotearoa (ausgesprochen Ay-o-tee-uh-ro-uh; bedeutet Land der langen, weissen Wolke) und ihre wahrlich bemerkenswerte Meeresschnecke Paua. Abb. oben: Ein bezaubernder Paua-Vogel. Spannweite 8 cm.
Länge 6 cm. 15 g.
Abb. links: Abalone-Knöpfe sind wesentlich seltener als jene der Flussperlmuscheln. Wurden bei der Herstellung gemeinhin nicht gefärbt.
Abb. oben: Innenansicht des Perlmutts der roten Abalone-Schnecke (Haliotis rufescens). In der Mitte ist der auffällige Abdruck des riesigen Muskels der Schnecke zu sehen. Max. Durchmesser bzw. Breite (Richtung Apex der Schale links zu den Löchern rechts) ist 22 cm. Schalengewicht: 745 g. Exemplare bis zu 28 cm sind bekannt. Beheimatet an der Westküste Nordamerikas, von Süd-Oregon, USA, bis Baja California, Mexiko. Grossansicht innen hier. Grossansicht aussen hier. Abb. unten: Aussenansicht des Perlmutts einer polierten Paua-Schale (15 cm, 61 g). Kurz nach dieser Aufnahme im Garten stellte ich diese Schale momentan auf dem Küchentisch ab. Die schillernde Pracht erwies sich als unwiderstehlich für meinen jüngsten Sohn, welcher sogleich eine unabsichtliche Zerbrechlichkeitsprüfung ausführte. Nach dem freien Fall zu Boden steht nun fest: Paua-Perlmutt ist zerbrechlich. Ein quadratisches Stück (ca. 25 x 25 mm) brach heraus. Die verunglückte Schale zerschellte jedoch nicht (wie z.B. Porzellan). Grossansicht hier Es gibt ca.100 Abalone-Arten. Haliotis rufescens gilt als die grösste Art. Mehrere Abalone-Arten haben einen sehr hohen kulinarischen Stellenwert - so hoch, dass ihr bezauberndes Perlmutt oft als nebensächlich angesehen wird. Asiatische Restaurants sind Grosskunden dieser Delikatesse. Manche Inhaber schenken die ausnahmslos schönen Schalen den (braven) Kindern ihrer (besseren) Kunden. Typische Abalone- Schnecken-Handelsgrössen liegen um 15 cm. Abb. oben: Ein putziger Abalone-Perlmutt-Vogel, hergestellt
in Mexiko. Mischung von Perlmutt, Silber (Füsse) und weiteren
(dem Schreiber unbekannten) Substanzen (Schnabel, Augen, Innenschicht).
Länge: 55 mm. Gewicht: 5 g. Meiner persöhnlichen Erfahrung nach (also rein "unwissenschaftlich"), ist die Wahrscheinlichkeit der Entdeckung einer derartigen Naturperle in kulinarischen Austern am ehesten bei bodenkultivierten (und wildwüchsigen) Austern zu erwarten. Tischkultivierte Austern (wie z.B. in Europa und an der US-Westküste üblich) produzieren scheinbar äußerst selten diese "Naturperlen". Dies erscheint mir schlüssig, da parasitische Eindringlinge vorwiegend die natürliche Perlenbildung in allen Austern verursachen. Sie sind am Meeresboden wesentlich reichhaltiger vertreten als auf den Tischen der Austernbauern. Da die berühmtesten Perlen der Welt edle Namen wie z.B. La Pelegrina (Die Unvergleichliche) oder La Peregrina (Die Pilgerin) tragen dürfen, eine bescheidene kulinarische Auster jedoch sicherlich ebenso tüchtig an der Produktion einer (wertlosen) Naturperle werkelt wie eine Perlauster, verleihe ich allen kulinarischen Naturperlen die ich entdecke den edlen Namen La Insignifica (Die Unbedeutende). Gerne zitiere ich im selben Zuge auch meinen verehrten deutschen Schriftsteller Theodor Fontane: "Ein Optimist ist ein Mensch, der ein Dutzend Austern bestellt, in der Hoffnung, sie mit der Perle, die er darin findet, bezahlen zu können." Perlmutt und Perlen aus europäischen Binnengewässern Die historisch bedeutendsten Flussperlmuschelarten der
Welt Anmerkungen: Der englische Begriff "mussels" kann bei englischsprachigen Recherchen manchmal etwas verwirrend wirken, da der Begriff sowohl Süsswasser-Perlmuscheln als auch die unverwandten Miesmuscheln vom Meer (Familie der Mytilidae) umfasst. Interessante Informationen und offenbarende elektronenmikroskopische Aufnahmen der Mikrostruktur des Abalone-Perlmutts finden Sie online hier Eine aufschlußreiches Projekt in Bezug auf die fast ausgestorbene Europäische Flußperlmuschel finden Sie hier Der natürliche Aufbau des Perlmutts gilt als Vorbild für neue Werkstoffe. Einen Kurzbericht dazu liefert die Universität Bremen hier Die Austernschalen * Links,
rechts, oben und unten Das verborgene Weichtier Inhalte auf Austern.com sind urheberrechtlich geschützt. Berichtigungsvorschläge werden dankend entgegengenommen. All contents © Austern / McCabe.us, John W. McCabe Site Archive Kontakt (Impressum) |