Leckere Steine der Steinzeit Der berühmte Autor und Satiriker Jonathan Swift schrieb
im 18. Jahrhundert: "Ein mutiger Mann war es, welcher die
erste Auster aß". Austern sind steinig, kalt, nass,
schuppig, kantig, unattraktiv weißlich bis graugrün
gefärbt und mit den bloßen Händen unbezwingbar.
Sie machen Der erste, eher nüchterne Eindruck jener Menschen dürfte
jedoch durch die genaue Beobachtung anderer Zeitgenossen in der
Tierwelt geprägt worden sein. Der pfiffige Seeotter beispielsweise
war längst ein "Austern-Gourmet". Er tauchte auf
den Grund, schnappte sich eine Auster und einen flachen Stein.
Anschließend zerbrach er gemütlich rücklings
auf der Wasseroberfläche treibend die Auster mit dem Stein
auf seinem Bauch und schlürfte genüsslich das nunmehr
entblößte Weichtier. Wer bei dieser Lehrstunde des
Seeotters damals nicht aufgepasst hat, der durfte von den Möwen
lernen. Sie packten diese "Steine" mit dem Schnabel,
flogen damit hoch über geeignetes Gestein und ließen
sie einfach fallen. Im Anschluss konnten sie das köstliche
Weichtier genüsslich aus der zerschellten Schale picken.
Die Amerikanische Auster (Crassostrea
virginica) wird größer als die Europäische
Auster (Ostrea-edulis)
und kann sich beim manuellen Öffnen als wesentlich "kämpferischer"
erweisen als ihre europäische Verwandte. Vielleicht können
wir darin auch die Erklärung finden, warum die prähistorischen
Indianer diese "leckeren Steine der Steinzeit" vor
dem Verzehr der Glut ihrer Lagerfeuer aussetzten während
ihre damaligen Viele Anthropologen vertreten die einleuchtende These, dass es mehrere Gründe gab warum Austern und andere Muscheln von den Urvölkern als Nahrungsmittel bevorzugt wurden. Die Jagd nach Wild war wesentlich schwieriger (und mitunter weit gefährlicher) als das Aufsammeln der Schalentiere. Ebenso war die Jagd im Gegensatz zum Muschelsammeln viel abhängiger vom Wetter und der Saison. Auch war die Jagd weitgehend die Aufgabe der Männer. Beim Aufsammeln von Austern und anderen Meeresfrüchten hingegen konnten sich Frauen, Männer und sogar Kinder gefahrlos beteiligen. Für den anschließenden Verzehr waren zudem nur einfache Steinwerkzeuge erforderlich. Heute wissen wir genau, was bereits diese Urmenschen "unwissenschaftlich"
erahnt haben dürften: Die unscheinbaren Austern besitzen
einen unglaublichen Nährwert. Zwar bestehen sie zu etwa
80% aus Wasser, jedoch bilden die restlichen Nährstoffe
ein wahres Kraftpaket, welches vor hochwertigem Eiweiß,
Kohlenhydraten, Mineralstoffen und vielen Vitaminen nur so strotzt.
Notfalls hätten die Urmenschen allein vom Verzehr der Austern
lange überleben können. Die Urzeit Die Geschichte der Austernkultivierung des 20. Jahrhunderts bis heute wie auch ihre Pioniere können Sie hier einsehen: Austernkultivierung Die amerikanische Austerngeschichte können Sie unter USA einsehen. Inhalte auf Austern.com sind urheberrechtlich geschützt. Berichtigungsvorschläge werden dankend entgegengenommen. All contents © Austern / McCabe.us, John W. McCabe Site Archive Kontakt (Impressum) |